Düsseldorf 50 000 Euro für Tropeninstitut in Äthiopien

Düsseldorf · Dieter Häussinger und Torsten Feldt von der Uniklinik werden für ihre Arbeit zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten in Asella unterstützt: Eine Stiftung stellt ihnen weitere Mittel für die Arbeit vor Ort bereit.

Auch 90 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat die Düsseldorfer Uniklinik eine Niederlassung. Im Herbst 2013 wurde dort das Hirsch-Institut für Tropenmedizin als Außenstelle der Klinik für Leber- und Infektionskrankheiten eröffnet. Dort wollen die Wissenschaftler mehr über die Übertragungswege von Tropenkrankheiten lernen und damit Rückschlüsse ziehen auf Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten. Die Arbeit in Äthiopien geschieht genau dort, wo die Menschen die Hilfe besonders dringend brauchen: Das Land hat überdurchschnittlich viele Betroffene von HIV, Tuberkulose und parasitären Infektionen.

Nachdem der Düsseldorfer Unternehmer Wolfgang Hirsch mit seiner Spende in Höhe von 120 000 Euro das Tropeninstitut maßgeblich auf den Weg gebracht hatte, bekommen Dieter Häussinger und Torsten Feldt von der Uniklinik jetzt auch von anderer Seite eine große finanzielle Unterstützung für die Arbeit. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung - benannt nach der Ehefrau des Gründers der Firma Fresenius, Eduard Fresenius - hat den Klinikdirektor und Oberarzt mit ihrem medizinisch-humanitären Förderpreis ausgezeichnet.

"Die Motivation der Stiftung ist es, besonders vorbildliche medizinisch-humanitäre Projekte zu prämieren, die sich durch ein hohes persönliches Engagement und möglichst nachhaltige Hilfe vor Ort auszeichnen", sagte Carolin Kröner, Beauftragte für humanitäre Projekte der Stiftung mit Sitz in Bad Homburg. Gewürdigt wird, dass das Hirsch-Institut für Tropenmedizin den Aufbau einer zuverlässigen Tuberkulose-Diagnostik unterstützen und medizinisches Personal ausbilden will. Im Rahmen der Förderung sollen auch Familienangehörige, speziell Kinder von Tuberkulose-Patienten, gezielt auf Tuberkulose untersucht und im Falle einer Infektion behandelt werden.

Das Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro soll für die Verbesserung von Diagnose und Therapie von Tuberkulose in der Region verwendet werden. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Aktuell beschäftigen sich die Wissenschaftler mit der Untersuchung von Infektionserkrankungen mit Einfluss auf die Mutter-Kind-Gesundheit, mit chronischen Lebererkrankungen sowie Nebenwirkungen der Tuberkulose-Therapie.

"Als forschende Klinik übertragen wir Forschungsergebnisse direkt in die klinische Anwendung und greifen umgekehrt klinische Beobachtungen für grundlagenwissenschaftliche Fragestellungen auf", sagt Leibnizpreisträger Dieter Häussinger über die Arbeit der Düsseldorfer Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, an der die landesweit einzige Sonderisolierstation untergebracht ist, in der bis zu drei Patienten mit hochansteckenden und lebensbedrohlichen Krankheiten wie zum Beispiel Ebola behandelt werden können.

Wie aktiv und kompetent die Düsseldorfer Wissenschaftler auf ihrem Gebiet sind, zeigt auch die lange Liste an Publikationen und Projektförderungen. So wurden viele der an der Klinik erworbenen Forschungsergebnisse und Entdeckungen in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht, gehören sogar zum Lehrbuchwissen. Grundlagenforschung und patientenorientierte Forschung werden eng miteinander verknüpft, um die Übertragung der Forschungsergebnisse in den klinischen Alltag sicherzustellen. Gefördert wird die Arbeit durch renommierte Einrichtungen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander-von-Humboldt Stiftung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort