Royaler Besuch in Düsseldorf Schwitzen für Prinz William

Düsseldorf · Hunderte Besucher wollten den britischen Adeligen im Ehrenhof in Düsseldorf sehen – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Bis Prinz William endlich ankam, mussten sie mehrere Stunden in der Hitze warten.

NRW-Tag 2016: Das Warten auf Prinz William in Düsseldorf
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Das Warten auf Prinz William in Düsseldorf

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Hunderte Besucher wollten den britischen Adeligen im Ehrenhof in Düsseldorf sehen — aus ganz unterschiedlichen Gründen. Bis Prinz William endlich ankam, mussten sie mehrere Stunden in der Hitze warten.

Wer den Prinz sehen wollte, musste Geduld haben und Hitze ertragen — das galt für die prominenten Gäste wie für die einfachen Besucher. Mehr als zwei Stunden standen Hunderte Anhänger der Königlichen Hoheit in der prallen Sonne im Ehrenhof, bis um 17 Uhr endlich die weißen Motorradpolizisten an der Spitze des Konvois in den Ehrenhof einbogen — und die Zeit gekommen war, zur Begrüßung von Prinz William die Fähnchen mit dem Union Jack und dem NRW-Wappen zu schwenken.

Rund um die Tonhalle stauten sich derweil die Limousinen, mit denen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen hochkarätigen Gäste zu dem Festakt in der Tonhalle anreisten, der auf die Militärzeremonie unter freiem Himmel am Abend folgte. Auch viele Düsseldorfer, die überhaupt kein Interesse am Besuch des Briten hatten, mussten sich schließlich am Abend in Geduld üben: Durch etliche Sperrungen rund um den Ehrenhof und die Oberkasseler Brücke kam es zu langen Staus im Berufsverkehr.

Fotos: Prinz William in Düsseldorf - 70 Jahre NRW
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Prinz William zu Gast in Düsseldorf

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Das Interesse an William war geringer als erwartet. Bis zu 2000 Besucher hätten in dem abgesperrten Zuschauerbereich im Ehrenhof einen Platz gefunden, um den britischen Prinzen einmal außerhalb der bunten Blätter sehen zu können. Am Ende kamen nur einige Hundert — aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ute Fuchs, die mit Freundin Nicole Harnischmacher und den Kindern Emily und Elias (9 Jahre) und Johanna (7) kam, stammt zwar aus Düsseldorf, die Familie wohnt aber seit vier Jahren in der Nähe von London. "Per Zufall haben wir erfahren, dass William kommt", erzählte Ute Fuchs. "In England haben wir ihn noch nie gesehen, das wollen wir jetzt nachholen."

Angelika Schröder aus Bonn hingegen interessiert sich schon lange für die deutsch-britischen Beziehungen und wollte mehr über die Auszeichnung erfahren, die Hannelore Kraft übergab. Sie gehörte zu den cleveren Besuchern, die einen Regenschirm mitgebracht hatten, der etwas Schatten spendete — und den sie mit Sarah Crosberger teilte. Die 17-Jährige war mit Bruder Henning aus Gladbeck angereist, eigentlich nur deshalb, weil Düsseldorf immer noch als Pokémon-Hochburg gilt. Angelockt von der weithin zu hörenden Musik der Militärkapellen nutzten die beiden spontan die Chance, sich gleich auch den Duke von Cambridge anzuschauen. Eckhardt Lerch kam unterdessen in Uniform. Ihn zog vor allem die militärische Bedeutung der Auszeichnung an. Der 79 Jahre alte Viersener, der dem Reservistenverband der Bundeswehr angehört, kennt die Briten aus vielen Übungen.

Viele sehnsüchtige Blicke gingen in Richtung der Ehrengäste. Denn die durften auf der gegenüberliegenden Seite des Innenhofs sitzen, die im Schatten des NRW-Forums lag. Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel schaute sich von dort an, wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft das Fahnenband des Landes NRW an die "20th Armoured Infantry Brigade" aus Paderborn überreichte. Die anderen Besucher, die William endlich mal außerhalb der bunten Blätter anschauen wollten, mussten in der Hitze ausharren — und das ohne Wasser.

Fotos: Prinz William beim Festakt in der Tonhalle Düsseldorf zu 70 Jahre NRW
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Prinz William beim Festakt in der Tonhalle Düsseldorf

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Flaschen wurden bei der Sicherheitskontrolle am Eingang einkassiert, an Getränke kam man im Sicherheitsbereich nicht. Das ärgerte viele Besucher zunehmend. Die Plätze unter den Bäumen wurden im Laufe des Nachmittags immer beliebter — auch wenn man von dort kaum etwas sehen konnte. Das alles war aber vergessen, als William am Ende des Appells doch noch zum Händeschütteln an den Zaun kam - und noch mal Anlass zum Jubeln und Fähnchen schwenken gab.

Viele Düsseldorfer bemerkten die angekündigten unangenehmen Auswirkungen des Staatsbesuchs dann am Dienstagabend im Berufsverkehr: Es bildeten sich lange Staus auch auf den Ausweichrouten.

Mehr zum NRW-Tag erfahren Sie in unserem Dossier.

(arl)
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