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Düsseldorf 7500 Eier umfasst die Sammlung des Aquazoos

Düsseldorf · Die meisten Tiere von den Pinguinen bis zu den Krokodilen sind ausgezogen und quer durch Europa verteilt. Denn der Aquazoo wird saniert und frühestens im Frühjahr 2015 mit neuem Ausstellungskonzept wieder eröffnet. Vor Ostern durften wir trotzdem in die Eiersammlung des Museums.

 Silke Stoll zeigt ein Straußenei aus dem Jahr 1743 (l.) und eines mit Miniatur-Geschichten aus dem Lukas-Evangelium.

Silke Stoll zeigt ein Straußenei aus dem Jahr 1743 (l.) und eines mit Miniatur-Geschichten aus dem Lukas-Evangelium.

Foto: Bernd Schaller

Wer also derzeit zu Silke Stoll, der Kuratorin und Hüterin der großen Eiersammlung will, muss erst einmal mit gelbem Schutzhelm ausgestattet über die Baustelle den Weg in den Keller finden. Und dort im Magazin - ob klein oder groß, längst ausgestorben oder kunstvoll bemalt - liegt einer der größten Schätze des Hauses: Rund 7500 Eier, darunter leicht rosafarbene vom Rotkehlchen oder fingernagelgroße des Zaunkönigs, die blassblauen Gelege gehören zum Gartenrotschwanz. Alle liegen versteckt und gut behütet auf Watte gebettet in Kartons und Kästchen.

Vorsichtig holt die 42-jährige studierte Biologin einen roten Karton aus dem Regal. Vier Prachtexemplare kommen zum Vorschein. Dabei ist das Straußenei aus dem Jahre 1743 das älteste Stück und stammt aus der Sammlung Thienemann in Moritzburg bei Dresden. Ein anderes ist kunstvoll als Weihrauchgefäß geschnitzt. Das dritte liest sich wie ein Bilderbuch: bis zu zwei Millimeter dick sind die reliefartigen Miniatur-Geschichten aus dem Lukas-Evangelium. Verschlossen in einem Safe wird die größte Kostbarkeit aufbewahrt - das Ei eines ausgestorbenen, flugunfähigen Seevogels namens Riesenalk.

Mehr als 130 rote Kartons mit goldenen Lettern, in Sütterlin beschriftet, finden sich in den Regalen. Theodor Löbbecke (1821 bis 1901) hat die Sammlung von seinem niederländischen Onkel Karl-Friedrich Mitte des 19. Jahrhunderts geschenkt bekommen. Darüber hinaus besitzt das Löbbecke Museum seit 1965 noch eine Eiersammlung des Konsuls von Monaco, Pierre Ghilain. Zudem gibt es eine Sammlung des Naturwissenschaftlichen Vereins Düsseldorf. All die Kartons mit Eiern von Raubvögeln, rabenartigen Vögeln, Sumpf-, Schwimm- und Taubenvögel sind akribisch geordnet, mit Nummern, Namen und lateinischer Bezeichnung versehen.

Auch wenn das Naturkunde-Museum bis auf weiteres geschlossen ist, geht die Arbeit weiter. Regelmäßig muss Silke Stoll die vielen Schachteln kontrollieren, ob sich dort nicht der Museumskäfer breit macht. Neben den Vorbereitungen für das neue Konzept ab 2015 sind Ausleihanfragen internationaler Museum zu bearbeiten. Paris beispielsweise würde gerne die Eier des Königsadlers ausleihen.

(RP)
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