Düsseldorf 80.000 Besucher beim Frankreich-Fest

Düsseldorf · Drei Tage lang lockten Musik, ein Markt und vor allem 150 historische Autos an den Burgplatz, das Rheinufer und in den Innenhof des Rathauses. Es regnete zwar immer mal wieder, davon ließen sich die Gäste aber kaum stören.

 Á votre santé: Kees de Wit verkaufte auf dem französischen Markt Cremant aus dem Elsass.

Á votre santé: Kees de Wit verkaufte auf dem französischen Markt Cremant aus dem Elsass.

Foto: Schaller,Bernd

Regen? Wind? Kein Problem. Dann spannen die Besucher des Frankreich-Festes ihre Schirme auf — und essen und trinken so geschützt weiter. Sonntag Nachmittag war am Rheinufer trotz des wechselhaften Wetters kaum ein freier Sitzplatz zu finden, und auch vor den Ständen drängelten sich die frankophilen Gäste in Scharen und freuten sich über kulinarische Proben von schwarzen Oliven, Käse aus der Provence oder ein Baguette mit geschmolzenem Raclette-Käse. Auch wenn sich am Samstag das gleiche Bild bot, mussten die Tausenden Besucher an dem Tag aber häufiger ab und zu den Platz räumen, weil es zu sehr schüttete.

Und das, obwohl auf dem Burgplatz 150 Gründe standen, zu bleiben: Die Oldtimer-Rallye "Tour de Düsseldorf" fand zum 13. Mal parallel zum Frankreich-Fest statt und bot nicht nur Oldtimer-Fans einen wahren Augenschmaus. "Das ist eine der schönsten Oldtimer-Touren, weil hier ausschließlich französische Wagen mitfahren und zudem Autos, die man sonst nicht sieht", schwärmt Mika Hahn. Der Chef der Classic Remise in Wersten moderierte die Rallye und stellte jedes einfahrende Auto am Nachmittag fachkundig vor. Egal, ob ein Renault Modell R 20, ein Talbot, eine bunt gemalte Ente mit Anhänger, ein Hotchkiss oder ein Peugeot 504 vorfuhr: Hahn konnte jedes noch so kleine Detail aus jedem Wagen automobiltechnisch einordnen.

Eines seiner Lieblingsautos der Rallye war der blaue, laut-röhrende Bugatti aus dem Jahr 1927, der schon vor dem Krieg Grand-Prix-Rennen gefahren und viele Siege geholt hat. Er ist im Besitz von Jutta und Heinz Jaspert, die zum vierten Mal mit dem viel bestaunten Oldie dabei waren. Die Rallye führte Fahrzeuge und Besitzer von Düsseldorf über Ratingen, Angermund und den Baldeneysee in Essen zurück an den Rhein. Bei der etwa sechsstündigen Tour gab es nur wenige Pannen. Eine davon erlebt Rainer Eckert. Er konnte mit Hilfe eines Korkens sein liegen gebliebenes Motorrad Terrot HST, Baujahr 1930, wieder reparieren. Parallel zur Rallye wurde an mehreren Schauplätzen drei Tage lang die deutsch-französische Freundschaft gefeiert.

Mehrere tausend Besucher nutzten die exklusive Atmosphäre im Innenhof des Rathauses, um dort dem Programm zwischen Chansons, Rock und Folklore aus Frankreich zu lauschen. Der Eintritt von fünf Euro wurde dabei gerne in Kauf genommen, weil man so aus dem ganzen Trubel raus war. Denn der herrschte rund ums Rathaus und vor allem am Rheinufer. Zeitweise kam man nicht voran und musste vor allem bei den ganz leckeren Sachen wie Flammkuchen oder Käse-Baguette etwas länger anstehen. Die Zeit konnte man sich natürlich bei einem Cremant aus dem Elsass oder einem Rose-Wein von der Loire vertreiben . . .

Zum ersten Mal beim Frankreich-Fest war das Elsass dabei und lud ins Elsass-Dorf vor das Rathaus. In einem Zelt wurde gekocht, auf der Bühne wurde getanzt, und an vielen Ständen auch hier getrunken und gegessen. Zum 11. Mal reiste eine Delegation aus Toulouse an den Rhein, um die Freundschaft zwischen beiden Städten zu vertiefen. Und weil Meerbusch und Fouesnant ebenfalls eine langjährige Freundschaft verbindet, waren beide Städte auch beim Fest dabei — und freuten sich über ihren musikalischen Import, die Folklore-Gruppe "Bagad Bro Foën" aus der Bretagne. Es schien so, als wenn die gut gelaunten Musiker mit ihren Dudelsäcken alle drei Tage durchspielten.

Für den Veranstalter, die Destination Düsseldorf, stand gestern Abend fest: "Auch im nächsten Jahr feiern wir die grande fête francaise", so DD-Geschäftsführer Boris Neisser.

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