Düsseldorf 83 Einbrüche in sechs Tagen - Täter werden immer dreister

Düsseldorf · Die Einbruchsfahnder sind ratlos. Die schlimmsten Befürchtungen, die der Leiter des Kriminalkommissariats 14, Dieter Töpfer, vor zwei Wochen für den Dezember geäußert hatte, haben sich bewahrheitet: "Dieser Monat ist eine Katastrophe." 83 Einbruchstatorte haben die Ermittler seit Heiligabend untersucht. Und sie verzeichnen durchaus Erfolge, nahmen erst gestern drei Täter auf frischer Tat fest. Aber es kommen ständig neue.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Und die werden, so Polizeisprecher André Hartwich, immer rabiater. Um durch verschlossene Türen und Fenster an fremdes Eigentum zu gelangen, schlagen sie Hindernisse kurz und klein. "Die Gewalt gegen Sachen, das brachiale Vorgehen, wird immer größer, die Täter wollen im wörtlichen Sinn mit aller Gewalt Beute machen."

Und auch für die letzten Tage des Jahres schwant der Polizei nichts Gutes. Gerade die Silvesternacht verbringen viele Menschen außer Haus, und der allgemeine Böllerlärm dient den Einbrechern als gute Tarnung. Die haben nichts oder nur wenig zu verlieren, nehmen auch schon mal eine Festnahme in Kauf. Wie die beiden jungen Frauen, die die Kripo am Sonntag dank modernster Sicherheitstechnik und eines aufmerksamen Nachbarn festnahm: Sie waren schon am zweiten Weihnachtsfeiertag in Frankfurt am Main bei einem Einbruch erwischt und wieder freigelassen worden. Als die Düsseldorfer Polizisten sie nach ihrem Alter fragen, behaupteten sie, elf und 13 Jahre alt, also strafunmündig, zu sein. Tatsächlich sind die vorbestraften Mädchen 16 und 17 Jahre alt. Gestern drückte der Düsseldorfer Haftrichter kein Auge mehr zu, schickte beide in Haft.

Dieser Dezember hält nicht nur Töpfer und sein KK 14 in Atem: Landesweit schnellen die Zahlen in die Höhe, in Köln auf derzeit bis zu 40 Taten täglich. Eine Ursache dafür ist derzeit nicht auszumachen. Viele Bürger sind vorsichtiger geworden, sichern ihre Wohnungen besser, achten darauf, Fenster und Türen zu verschließen.

Doch die Täter lassen sich nicht mehr abschrecken, gehen so lange durch Mehrfamilienhäuser, bis es klappt. Hatten sie früher Villen mit besonders hoher Beuteerwartung im Fokus, setzen sie heute auf die Masse an Bargeld und Handys, die sie bei vielen Taten ohne großen Aufwand stehlen.

(sg)
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