Düsseldorf 900 Homosexuelle aus ganz Europa messen sich beim Düssel-Cup

Düsseldorf · Das von den drei schwul-lesbischen Sportvereinen Düsseldorfs ausgerichtete Sportereignis Düssel-Cup hatte fast 900 Teilnehmer. Sie kämpften in den Sportarten Volleyball, Fußball, Badminton, Laufen, Schwimmen, Basketball, Tischtennis und Bowling um die ersten Plätze.

"Eine bessere Motivation als so viele aktive Sportler können wir nicht bekommen", sagt Silke Krämer vom Düssel-Cup-Organisationsteam. Nicht nur aus Deutschland kamen die Athleten. Die meisten ausländischen Gäste reisten aus den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz an.

Aus Ungarn kam Krisztina Reith: "Ich trete in mehreren Schwimm-Disziplinen an und hoffe, gute Plätze zu erreichen." Am wichtigsten ist ihr aber, überhaupt beim Düssel-Cup mitmachen zu können. Reith bekam einen finanziellen Zuschuss vom "Outreach"-Förderprogramm der Düssel-Cup-Veranstalter. "Seit drei Jahren erleichtern wir durch Spenden vielen Schwulen und Lesben Ost-Europas die Teilnahme am Düssel-Cup", sagt Dirk Behmer vom Outreach-Team. Krisztina Reith nickt dazu. "Ohne Outreach wäre ich nicht hier. Die Kosten für die Reise wären viel zu hoch." Sie berichtet außerdem, als lesbische Frau hat sie in ihrer Heimat Ungarn viele Probleme. "Ein Outing am Arbeitsplatz oder Aktionen wie der Düssel-Cup sind undenkbar", sagt Reith, die in Budapest als Deutsch-Lehrerin arbeitet. Durch den Düssel-Cup und dem Outreach-Programm hätten die etwa 50 Gäste aus Ost-Europa ein Wochenende lang die Möglichkeit, mit anderen Schwulen und Lesben Sport zu treiben, ohne diskriminiert zu werden.

Hilfe bekommt der Düssel-Cup und das Outreach-Progamm auch von der Stadt Düsseldorf. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßte eine Delegation ausländischer Sportler im Rathaus und sagte: "In Russland und anderen Ländern Osteuropas ist die Diskriminierung Homosexueller unvorstellbar groß und endet oft bei heftigen, gewalttätigen Übergriffen." Die FDP-Politikerin betonte den Gästen gegenüber, Düsseldorf sei eine international und weltoffene Stadt, jeder könne sich sicher bewegen — unabhängig von seiner sexuellen Orientierung.

Für Krisztina Reiht wurde der Düssel-Cup sogar zu einem Triumph. Sie schwamm vielen Rivalen davon und kam in drei Wettkämpfen unter die Top Drei.

(lod)
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