Düsseldorf Ackerlofts-Baustelle steht weiter still

Düsseldorf · Seit dem Frühsommer wird an der Ackerstraße 144 nicht mehr gebaut. Einen Investorenwechsel hat es im vergangenen Jahr gegeben, der Projektleiter soll ausgetauscht worden sein.

 Die Einfahrt zum Hinterhof an der Ackerstraße ist mit Bauzäunen abgesperrt. Wann und wie es weitergeht, ist unklar.

Die Einfahrt zum Hinterhof an der Ackerstraße ist mit Bauzäunen abgesperrt. Wann und wie es weitergeht, ist unklar.

Foto: nika

Die gute Nachricht vorweg: Seit einigen Tagen können die Anwohner der Ackerstraße zumindest wieder die Parkplätze vor der Hausnummer 144 nutzen. Über Monate waren diese gesperrt, obwohl sich auf der Baustelle dahinter schon seit Mai nicht mehr viel bewegte. Im Frühsommer hätten die ersten Eigentümer in ihre Ackerlofts ziehen sollen, bezugsfertig ist noch keines der Appartements. Wie es weitergeht, ist unklar.

Was ist bisher geschehen? Im August 2015 wurde der Umbau des Vorderhauses an der Ackerstraße und die Nutzungsänderung für den Hinterhof vom Bauaufsichtsamt genehmigt. Baubeginn war im September 2015. Bis dahin hatte es immer wieder Ärger gegeben, Altmieter warfen dem Investor vor, er wollte sie rausekeln, "mit miesen Tricks", sagte Jörg Tatje damals. Irgendwann gab er nach, zog aus. Mehr als zwei Jahre später hat Tatje nur noch Kopfschütteln übrig für die Ackerlofts, und viele Fragen sind ungeklärt. Zum Beispiel, ob es immer noch ein bestehendes Mietverhältnis gibt und deswegen die Feuerwehrzufahrt nicht über die Einfahrt realisiert werden konnte.

Warum ist es zum Baustopp gekommen? Dass sich seit Mai dieses Jahres kaum mehr etwas getan hat an der Ackerstraße, ist vor allem den Nachbarn aufgefallen. Veronika Cartwright kontaktierte im Spätsommer dieses Jahres die Bezirksverwaltungsstelle, weil sie wissen wollte, wann sie ihren Stellplatz in der Quartiersgarage wieder nutzen kann. Wegen der Baustelle ist die Zufahrt gesperrt worden zur Garage - eine zusätzliche Belastung für die ohnehin schon angespannte Parkplatzsituation im Stadtteil.

Was weiß die Stadt? Der Verwaltung aber ist nicht bekannt, warum sich seit Monaten nichts mehr tut auf dem Areal. Die Baugenehmigung sei weiterhin gültig, heißt es, da die Arbeiten noch nicht länger als ein Jahr ruhen. Antwort sollte Cartwright aus dem Amt für Verkehrsmanagement bekommen, "das ist bis heute nicht passiert". In der Zwischenzeit wurden Baumaschinen von der Baustelle abgezogen, das Gerüst am Vorderhaus teilweise abgebaut. Gestern dann war erneut eine Gerüstfirma auf dem Hof, vielleicht wird jetzt auch noch das Gerüst im rückwärtigen Bereich entfernt.

Wer ist verantwortlich für den Stillstand? Diese Frage will niemand so recht beantworten, viele Zuständigkeiten sind auf viele Verantwortliche verteilt worden. Am Anfang standen der Kapitalgeber Ibus und der Projektentwickler und -leiter Jens Bode von der Firma Fitis. Im Juli 2016 wurde Ibus von Rubens Capital Partners übernommen - einer Firma mit Sitz in Amsterdam. Seitdem gibt es offenbar Probleme mit dem Bau der Ackerlofts. Im Mai etwa soll dann Jens Bode vom Projekt abgezogen worden sein, er selbst will keine Angaben dazu machen, hat in einer Mail an Veronika Cartwright lediglich auf Rolf Wenemoser als neuen Geschäftsführer verwiesen, von dem es keinen Kommentar zur Ackerstraße gegeben hat. Offenbar sind seit Monaten keine Gelder mehr gezahlt worden.

Wie ist der Zustand auf dem Gelände? Der Neubaukomplex im Hinterhof scheint in einem guten Zustand zu sein, zumindest von außen. Der Eingangsbereich in den Hof ist mit Bauzäunen abgesperrt, ein Blick ins Innere ist nur von weitem möglich. Das Vorderhaus dagegen gleicht einer Bauruine. Die Fassade ist marode, keine gute Voraussetzung für die kommenden Wintermonate. Viele Nachbarn fürchten jetzt, dass es in Flingern ein weiteres Schrotthaus geben könnte, nachdem schon seit Jahren das Jugendstilhaus an der Ecke Birken-/Dorotheenstraße verfällt.

Wie geht es weiter an der Ackerstraße? Offenbar ist eine Beratungsfirma eingeschaltet worden. Diese sei derzeit zuständig, wie sie sagt, die offenen Fragen zu klären und sich zur Zukunft des Projektes zu äußern, zögert Beantwortung aber seit mehr als einer Woche heraus. Ein Gutachten soll diese Firma mit Sitz in Hamburg erstellen für die Anschlusssicherung, wie es heißt. Immerhin hat sich jetzt die Politik eingeschaltet, die CDU im Stadtbezirk 2 formuliert gerade einen Antrag, der noch auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung kommen soll.

(RP)
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