Düsseldorf Ärger um die Kosten fürs Allwetterbad

Düsseldorf · Politiker kritisieren den 26,4-Millionen-Euro-Plan - Notwendigkeit geplanter Physiotherapie-Praxis wird angezweifelt.

Die Spitzen der Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP haben sich in einem Sondertreffen die Pläne für das neue Hallenbad in Flingern erläutern lassen - und nachgefragt, ob alle Bestandteile des 26,4-Millionen-Plans für den Neubau auf dem Gelände des Allwetterbads wirklich nötig sind.

Die FDP stellte dabei insbesondere Fragen zu der geplanten Physiotherapie-Praxis, für die eigens ein Obergeschoss mit einem Umfang von rund 1000 Quadratmetern entstehen soll. Mehrkosten: 1,9 Millionen Euro. Es ist geplant, dass die Stadt den Bau bezahlt und sich das Geld in rund 20 Jahren über die Mieteinnahmen von dem privaten Betreiber zurückholt.

Manfred Neuenhaus (FDP) sieht das Treffen als Teil eines Politikwechsels - und als Signal an alle anderen Bauherrn im Auftrag der Stadt. "Wir wollen genauer schauen, ob wirklich alle Ausgaben nötig sind." Man werde nicht einfach Pläne "durchwinken", sondern sie sich genauer anschauen. Auch Markus Raub (SPD) betont, die Politik hinterfrage sämtliche Vorhaben auf deren Notwendigkeit. In diesem Fall werde man allerdings die Vorlage der Stadtverwaltung wie geplant akzeptieren. "Auch das Obergeschoss macht Sinn." Der Stadtrat soll am 17. November das Geld für den Neubau des Schwimmbades freigeben, der schon 2019 fertiggestellt sein könnte. Auch die CDU hatte im Sportausschuss noch Beratungsbedarf angemeldet.

Bäderchef Roland Kettler sagt, das Projekt erfülle die vielen Wünsche der Nutzer, aber umfasse keine unnötigen Extras. Besondere Bestandteile wie Hubböden für die Becken seien etwa für den Schulsport wichtig. Man habe die Wünsche der künftigen Nutzer in der Bürgerbeteiligung genau erfragt, so Kettler. Das neue Bad soll insbesondere derzeit vermisste Kapazitäten für Schulen und die Öffentlichkeit bereitstellen.

Auch die Physiotherapie-Praxis sieht der Bäderchef als Beitrag zur Wirtschaftlichkeit, schließlich verspreche sie feste Einnahmen. "Die genaue Finanzierung werden wir mit den Interessenten klären", sagt Kettler.

(arl)
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