Proteste gegen AfD-Kreisparteitag in Düsseldorf 32 Türschlösser am Geschwister-Scholl-Gymnasium zerstört

Düsseldorf · Rund um den Kreisparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in Düsseldorf gab es am Sonntag Proteste. Bereits in der Nacht wurden 32 Türschlösser am Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Bilk zerstört. Die politische Veranstaltung wurde dennoch in der Aula abgehalten.

 Die Demonstranten mussten einen großen Abstand zur Schule einhalten. Lediglich eine Delegation kam bis vor den Eingang.

Die Demonstranten mussten einen großen Abstand zur Schule einhalten. Lediglich eine Delegation kam bis vor den Eingang.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Am Sonntagvormittag demonstrierten rund 500 Menschen gegen den Kreisparteitag der AfD. Laut Auskunft der Polizei verliefen die Prosteste weitestgehend friedlich. Die Polizei hatte das Gelände rund um das Geschwister-Scholl-Gymnasium weiträumig abgesperrt.

Rund 30 Menschen, die von der Polizei dem Antifa-Lager zugeordnet wurden, hatten sich zuvor zu einer Sitzblockade vor dem Haupteingang des Gymnasiums zusammengefunden. .

Am Mittag wurde die Demonstration aufgelöst. Zu Festnahmen kam es bis dahin nicht, die Polizei erstattete gegen einige Demonstanten allerdings sechs Anzeigen wegen Nötigung.

Der AfD-Kreisparteitag wurde in der Folge in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums fortgeführt und war bis in die Abendstunden angesetzt. Die Presse wurde von der Veranstaltung ausgeschlossen.

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Foto: Christoph Reichwein

Einer der Absolventen des Geschwister Scholl-Gymnasiums ist Bruder Matthäus, der in Düsseldorf vor allem für sein Engagement für Obdachlose bekannt ist. Er ist Träger des Geschwister-Scholl-Preises und erklärte: "Eine Partei, die Fremde und Flüchtlinge ausgrenzt, die sich auf ein Deutschtum einschwört, dass von den Nationalsozialisten gelebt wurde, sollte nicht die Aula des Geschwister Scholl Gymnasiums für ihren Parteitag nutzen dürfen. Ich halte das für einen Skandal."

Geisel beruft sich auf die Rechtslage: "Wenn eine öffentliche Einrichtung auch für Veranstaltungen von Parteien zur Verfügung gestellt wird, kann eine einzelne Partei nur dann davon ausgenommen werden, wenn sie vom Bundesverfassungsgericht verboten wurde." In der Schul-Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums sind Parteiveranstaltungen keine Seltenheit.

(rl)
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