Düsseldorf Airport City wächst auf 3500 Mitarbeiter

Düsseldorf · Die Flughafenverwaltung zieht in dieser Woche an den Standort südlich des Flughafens. Danach beginnt die letzte Entwicklungsphase des Projekts. Über eine Fortsetzung ("Airport City II") wird bereits verhandelt.

 3500 Menschen sollen bald in der "Airport City" arbeiten.

3500 Menschen sollen bald in der "Airport City" arbeiten.

Foto: dpa, zeh

Die Kartons sind weitgehend gepackt, am Freitag beginnt dann der Umzug für die rund 500 Mitarbeiter der Flughafenverwaltung. Alle operativen Bereiche, die keinen unmittelbaren Bezug zum Vorfeld haben, verlassen das alte Gebäude und ziehen an die Flughafenstraße 105 in der Airport City, wo sie am Montag ihren ersten Arbeitstag haben. Der Bürostandort neben dem Terminal wächst damit auf 3500 Mitarbeiter, bis Ende 2016 sollen nach Angaben der Immobilien-Tochter des Flughafens noch einmal 1000 hinzukommen. Nach Abschluss des Projekts könnte dann westlich davon eine "Airport City II" entstehen, auch wenn manche Experten eine so schnelle Entwicklung bezweifeln.

Der Einzug der Flughafenverwaltung ist die erste von drei großen Veränderungen in der Airport City in diesem Jahr. Für Mitte des Jahres wird damit gerechnet, dass die Gebäude "Airport Office Four" (AOF) und "Airpark" fertiggestellt werden. In den "Airpark" zieht voraussichtlich im September der Shoppingcenter-Entwickler mfi aus Essen, der unter anderem die Düsseldorf-Bilk Arcaden gebaut hat. Mieter für das AOF sind noch nicht bekannt.

Für die Immobilien-Tochter des Flughafens bedeutet das, dass die letzte Entwicklungsphase des 2003 begonnen Projekts eröffnet ist. Von den im Bebauungsplan zugelassenen rund 230.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche verbleiben noch gut 50.000 Quadratmeter. Die Vermarktung für diese knapp 20 Prozent des Projekts läuft, der Flughafen befindet sich nach eigenen Angaben in "konkreten Gesprächen" und rechnet mit "Verkäufen noch in diesem Jahr". Auf der verbliebenen Fläche sind bis zu sieben Gebäude denkbar, fünf auf der einen, zwei auf der anderen Straßenseite, die jeweils auch zu einem oder mehreren Immobilien zusammengefasst werden können.

Dabei ist die Airport City mit zwei Problemen konfrontiert: einer veränderten Nachfrage und einer bald veränderten Konkurrenzsituation. Große Nachfragen wie die des Verein Deutscher Ingenieure (VDI), der 2008 rund 12.500 Quadratmeter bezog, oder von Siemens (2010, rund 11.550 Quadratmeter) hat es in den vergangenen Jahren nicht mehr gegeben. Bei den großen Gesuchen, die aktuell in der Landeshauptstadt kursieren (Trivago, Telekom), gilt die Airport City nicht als Favorit. Mit dem Umzug der Fachhochschule und den dadurch freiwerdenden Flächen am Kennedydamm, also auch sehr nah am Flughafen, wird die Konkurrenz in den nächsten Jahren zudem noch größer. Für kleinere und mittlere Nachfragen gibt es in der Airport City derzeit noch Flächen, nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Anteon insgesamt etwas mehr als 30 000 Quadratmeter.

Von den genannten Faktoren hängt ab, ob und wann eine zweite Airport City Wirklichkeit wird. In Betracht kommt dafür ein Gelände, das südwestlich des ersten Standorts liegt und auf dem derzeit die Bundespolizei stationiert ist. Aus dem Rathaus erhält die Idee viel Zustimmung, mit der Bundespolizei hat die Immobilien-Gesellschaft des Flughafens erste Gespräche geführt und eine klare Zusage gemacht. Die Bundespolizei soll in Flughafennähe einen mindestens gleichwertigen Standort erhalten. Sehr wichtig in den Verhandlungen wird dabei auch sein, dass wie jetzt auch nennenswerte Grünflächen vorhanden sind.

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Foto: dpa, fg jhe

Die jetzigen Gebäude würden abgerissen und neue Immobilien entwickelt. Baurecht gibt es für das Gelände noch nicht, der Prozess bis zum Bebauungsplan dauert erfahrungsgemäß zwei Jahre. Damit wäre also frühestens für Ende 2018 oder 2019 zu rechnen.

(RP)
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