Richtfest in Düsseldorf Alle wollen den Kö-Bogen sehen

Düsseldorf · So viele Besucher wie bei den Libeskind-Bauten sind selten bei einem Richtfest dabei: Rund 800 geladene Gäste kamen auf die Baustelle. Kritik war nur wenig zu hören. Die meisten freuen sich auf eine weitere architektonische Attraktion in Düsseldorf.

Kö-Bogen: Diese Gäste feierten Richtfest
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Kö-Bogen: Diese Gäste feierten Richtfest

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Schlange stehen bei einem Richtfest — das passiert nicht oft. Ganz anders, wenn es um das derzeit interessanteste Bauprojekt Düsseldorfs geht und auch der Star-Architekt selbst erwartet wird. Das ließ sich kaum jemand von der Düsseldorfer Prominenz entgehen. Ein Teil des Rohbaus, genau jener Teil, in den Gerüchten zufolge ein Apple Store ziehen wird, war vom Team des "Monkey's West" in ein Restaurant umgewandelt worden. Dazu spielte die Band MEK mit ihrem erst 14 Jahre alten Schlagzeuger Luca Dechert fetzige Rhythmen. Obwohl Architekt Daniel Libeskind erst mit mehr als einstündiger Verspätung eintraf, war die Laune der Gäste bestens. Und die meisten waren voll des Lobes für das Projekt.

"Das wird Düsseldorf noch schöner machen", sagte Joachim Scheele, Präsident des Industrie-Clubs, der im Komplex des Steigenberger Parkhotels und damit in direkter Nachbarschaft seinen Sitz hat. Seine Frau Ute freut sich, dass nun noch mehr "Weltstadtflair" nach Düsseldorf kommt. "Wir sind ja über das Bankenkonsortium mit an der Finanzierung beteiligt", sagte Karin-Brigitte Göbel, die mit ihrem Stadtsparkassen-Vorstandskollegen Martin van Gemmeren gekommen war. "Jetzt wird sichtbar, wie wichtig das Projekt für die Stadt ist."

Leichte Kritik kam von Theaterchef René Heinersdorff: "Auf den Animationen war es etwas luftiger dargestellt, als es wirklich ist." Aber er sei für jede Form der Stadtentwicklung. "Die Dimension ist nicht einschüchternd, obwohl es ein großes Gebäude ist", resümierte Suzanne Oetker-von Franquet von der Bürgerstiftung.

"Für die Stadt ein Gewinn"

"Der Kö-Bogen als neue Gestaltung des Jan-Wellem-Platzes ist wichtig und gelungen", so Architekturprofessor Karl-Heinz Petzinka. Jedoch müssen sich die Stadtplaner seiner Ansicht nach noch Gedanken über die Übergänge zu anderen Stadtvierteln und die Entwicklung der südlichen Königsallee machen.

Planungsdezernent Gregor Bonin freute sich erst einmal über den Übergang vom Schadowplatz durch den Kö-Bogen zum Hofgarten. "Der ist für die Stadt ein Gewinn. Das ist hier jetzt schon zu spüren." Gut gelaunt war auch Marcel Abel von Jones Lang LaSalle, der einen Großteil der etwa 40 000 Quadratmeter Flächen bereits ein Jahr vor Eröffnung der Gebäude vermarktet hat. Die Kö-Anlieger fürchten dadurch keine Konkurrenz: "In den Kö-Bogen kommen Unternehmen von außerhalb. Die Verbreiterung des Angebots macht den Standort Düsseldorf interessanter", sagte Peter Wienen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Kö.

(RP/ila)
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