Serie Meine Ausbildung Altenpflege - ein Beruf mit Zukunft

Düsseldorf · Sylwia Petrovic (40) und Niklaas Einrauch (21) machen eine Ausbildung in einer Pflegeeinrichtung in Wersten. Sie haben sich für einen zukunftssicheren Arbeitsplatz entschieden.

Der Betrieb Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat in der Landeshauptstadt vier Altenpflegeeinrichtungen. Fast 400 Senioren sind in den Häusern in Düsseltal, Gerresheim, Reisholz und Wersten zuhause. In den Einrichtungen werden derzeit rund 20 Altenpfleger und Altenpflegerinnen ausgebildet. Hier finden die praktischen Inhalte der Ausbildung statt. Im Seniorenheim des DRK in Wersten leben auf drei Pflegetagen jeweils 35 Personen. Für Menschen mit Demenzerkrankungen gibt es dort separate Betreuungsgruppen, die auf den Pflegeetagen integriert sind. "Wir bilden in Wersten sechs Altenpflegeschüler aus", sagt Sabine Kussel, die Leiterin der Einrichtung. Für den Ausbildungsstart am 1. Oktober nimmt sie noch Bewerbungen an.

Die Bewerbung Ein qualifizierter Hauptschulabschluss ist die schulische Voraussetzung für den Beruf des Altenpflegers. "Doch für diesen körperlich und seelisch anstrengenden Beruf muss man außerdem sozial kompetent und psychisch stark sein", sagt Sabine Kussel. Sich auf Senioren einzulassen sei wichtig, und insofern schätzt die Leiterin der Werstener Einrichtung auch ein Praktikum oder einige Tage der Hospitation, um zu sehen, ob der Berufswunsch passt. Viele haben schon ein Berufskolleg absolviert und erste Erfahrungen als Pflegehelfer oder freiwillig Sozialdienst geleistet. "Wir geben Bewerbern bis 45 Jahre eine Chance", sagt sie. Unverzichtbar sind gute Deutschkenntnisse, da vieles schriftlich zu dokumentieren ist. Die Ausbildungen beginnen jeweils im Oktober und April.

Die Ausbildung "Es gefällt mir sehr gut, mit alten Menschen zu arbeiten", sagt Sylwia Petrovic, die schon eine Ausbildung als Bürokauffrau absolviert hatte. Jetzt liegt ihr erstes Ausbildungsjahr hinter ihr. Den neuen Beruf findet sie sehr vielseitig. Die aktivierende Pflege sei wichtig: "Wir sehen, was die Menschen noch selbst können", beschreibt sie - denn die Bewohner sind in ganz unterschiedlichem Maße auf Hilfe angewiesen. Zu den Aufgaben der Azubis gehören Dinge wie das Waschen der Senioren und Hilfe bei Toilettengängen - aber auch, sich mit ihnen zu beschäftigen.

"Dazu zählt auch, etwas über die Vergangenheit der Bewohner zu erfahren. Das ist wichtig, um sie besser zu verstehen", sagt Altenpflegeschüler Niklaas Einrauch, der seit zwei Jahren in Wersten lernt. Die beiden Auszubildenden sehen sich als Dienstleister für die alten Menschen, die in der Senioreneinrichtung ein neues Zuhause gefunden haben. Selbstverständlich gebe es bei der Arbeit auch unangenehme Seiten: "Wir sind mit Tod und Leid konfrontiert", sagt Niklaas Einrauch. Doch die gemeinsame Arbeit im Team macht Spaß und ist anspruchsvoll. Notfälle müssen erkannt werden, und die Azubis brauchen vielseitige Fachkenntnisse, um die älteren Menschen im Hinblick auf mögliche gesundheitliche Probleme zu beobachten und verschiedene Krankheitsbilder zu erkennen.

Die Berufsschule In der Ausbildung ist der theoretische Teil sehr ausgeprägt. Blockunterricht findet beispielsweise im DRK-Fachseminar für Altenpflege in Düsseldorf statt. Dort stehen dann Fächer wie Anatomie, Aspekte des Strafrechts oder die Pflege von Schwerstkranken mit Krebs im Mittelpunkt. Außerdem gehören Informationen über Pflege und Ernährung alter Menschen ebenso zum Stundeplan wie Medikamentengabe oder der Umgang mit Demenzerkrankungen.

Die Zukunft Die Ausbildung in der Altenpflege dauert drei Jahre. Danach gibt es Möglichkeiten im ambulanten oder stationären Dienst zu arbeiten. Es gibt die Chance sich zum Pflegedienstleiter fortzubilden, Wundmanager oder Pflegeberater zu werden. Auch ein Studium kann angeschlossen werden. "Die Berufschancen sind sehr vielfältig und Altenpflegefachkräfte werden gesucht", sagt Sabine Kussel.

(RP)
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