Düsseldorf Altstadt: Die neuen Bänke kommen gut an

Düsseldorf · Zwei Drittel des Altstadtpflasters sind verlegt, jetzt steht auch ein Teil der neuen Möblierung: Auf der Mittelstraße sind bereits neue Bänke aufgestellt. Wenn alles fertig ist, werden es insgesamt 19 Bänke sein. Bisher waren es nur zwei.

Düsseldorfer freuen sich über Altstadtbänke
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War es bisher schwer, in der Altstadt einen Sitzplatz zu finden, sieht man jetzt die Mittelstraße vor lauter Bänken nicht. Das ist natürlich übertrieben. Aber acht der modern designten Stadtmöbel sind in der Fußgängerzone zwischen Carlsplatz und Flinger Straße bereits aufgestellt. Sie sind aus hellem Holz und Metall, haben eine geschwungene Form. Ein wenig wirken sie noch wie Fremdkörper.

Aber das liegt vermutlich daran, dass Bänke in der Altstadt eben ein ungewohnter Anblick sind. Bisher gab es dort nämlich nur zwei, 2014/15, wenn die Neugestaltung dieses zentralen Teils der Stadt Düsseldorf abgeschlossen ist, werden es — einschließlich der zwei bestehenden — insgesamt 19 Bänke sein. Die längeren Modelle sind in der Mitte mit einer Armlehne unterteilt, damit ältere Menschen sich beim Aufstehen abstützen können.

Und damit die Bänke nicht von manchen als Schlafplatz genutzt werden. Dennoch hat sich ein junger Mann, vermutlich obdachlos, auf einer der neuen Sitzgelegenheiten zusammengerollt und schläft genüsslich, während die Passanten an ihm vorbeiströmen. Doch die meisten, die die neuen Bänke nutzen, liegen nicht.

Es gibt Männer, die auf der Bank warten, bis ihre Frau vom Shoppen zurückkommt. Andere nutzen sie für eine kurze Rast und essen, was sie sich gerade beim Bäcker geholt haben. Manche stellen nur kurz ihre Tüten ab, um sich zu sortieren. Und dann gibt es noch jene, die einfach sitzen und das Treiben um sie herum beobachten. Außer den acht Bänken in der Mittelstraße stehen bereits drei in der Flinger Straße. In der Grabenstraße werden bis Ende Mai zwei weitere aufgestellt. An der Kapuzinergasse sollen vier Bänke hinzukommen. Weil man aber erst den geplanten Abriss eines Gebäudes abwarten will, könnte das noch bis 2015 dauern.

Das ursprüngliche Konzept, das der Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt worden war, sah insgesamt sogar 25 neue Sitzgelegenheiten vor. Weshalb es jetzt acht weniger sein sollen, ließ sich bei der Stadt am Dienstag nicht klären. Rund 5,5 Millionen Euro lässt sich das Rathaus die neue Optik der Altstadt kosten.

Im Zentrum steht die neue, einheitliche Pflasterung mit dem granitgrau und weiß melierten Betonstein "Umbriano". Davon werden seit zwei Jahren zwischen Mühlenstraße und Carlsplatz 18 000 Quadratmeter verlegt, etwa zwei Drittel sind schon fertig — Flinger Straße, Bolker- und Wallstraße sind zum Beispiel bereits komplett. Aktuell wird das neue Pflaster auf der Grabenstraße verlegt. Reibungslos lief es allerdings anfangs nicht: An der Berger Straße platzten die ersten Steine wenige Wochen nach dem Verlegen an den Rändern auf.Im Sommer 2011 wurde deshalb sogar ein Baustopp verhängt. Die Stadt machte unkorrektes Arbeiten der beauftragten Handwerksfirmen dafür verantwortlich. Es seien beim Fugenmaterial und beim Verlegen Fehler gemacht worden, hieß es.

Die zuständige Baufirma musste nachbessern. Kritik gibt es auch immer wieder an dem ausgewählten Betonstein. Nach Ansicht einiger Bürger seien die neuen Platten bereits jetzt viel zu stark verschmutzt. Auch an der Auswahl der neuen Stadtmöblierung hatte es zunächst Kritik gegeben.

Zu einfallslos sei das Design, hieß es vor drei Jahren aus mehreren Parteien. Von "Gleichmacherei" war die Rede. Die Armlehnen in der Mitte der Bänke waren zunächst auch nicht vorgesehen. Erst der inzwischen verstorbene Bezirksvertreter Horst Jakobskrüger (FDP) hatte sich mit Hinweis auf die Bedürfnisse älterer Menschen dafür starkgemacht. Der Vorschlag wurde aufgegriffen und umgesetzt.

(jco/ila)
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