Düsseldorf Am Kö-Bogen entsteht das größte Loch der Stadt

Düsseldorf · Ab Ende April wird die alte Tiefgarage vor dem Düsseldorfer Schauspielhaus abgerissen. Die Baugrube wird dann rund 10.000 Quadratmeter groß sein. Darin soll dann eine neue Tiefgarage gebaut werden.

 Die Grafik zeigt, was bald am Kö-Bogen passiert - es entsteht eine riesige Baugrube.

Die Grafik zeigt, was bald am Kö-Bogen passiert - es entsteht eine riesige Baugrube.

Foto: Andreas Endermann

Die Maschinen haben den Gustaf-Gründgens-Platz übernommen. Bagger, Lkw, ein Bohrgerät für das Setzen von Pfählen sind angerückt. Das Pflaster des Gustaf-Gründgens-Platzes ist bereits abgetragen. Das alles bedeutet: Es geht los mit dem Bau des Ingenhoven-Tals. Es besteht aus einem großen Einkaufszentrum mit unterschiedlich hohen Eckpunkten sowie einem ansteigenden begrünten Dreiecksgebäude mit Gastronomie, auf dessen Dach man sitzen kann. Die aktuellen Fakten:

Baustart Ende April wollen Centrum-Chef Uwe Reppegather und Oberbürgermeister Thomas Geisel den offiziellen Startschuss für das Großprojekt geben. Der Investor kalkuliert das Vorhaben inzwischen auf mehr als 500 Millionen Euro.

Tiefgarage Der Gustaf-Gründgens-Platz wird in einen riesigen Krater verwandelt. Erst wird aus statischen Gründen das dritte Untergeschoss verfüllt, dann fallen die beiden Decken darüber. Die Baugrube ist genau 9980 Quadratmeter groß. Über eineinhalb Jahre entsteht in Deckelbauweise die neue Tiefgarage mit fünf Ebenen, es wird gebaut und gleichzeitig abgerissen. Drei Monate dauert es, bis die Hauptmenge des Schutts in rund 4500 Lkw-Ladungen abtransportiert ist. Das wird über die Schadowstraße geschehen, wegen der etwa 50 Lkw am Tag wird permanent auf der Einkaufsstraße gereinigt.

 An der Schadowstraße entsteht in den kommenden zweieinhalb Jahren ein Einkaufs- und Bürohaus. Die Glasfassade ist 111 Meter lang. Links davon können die Menschen auf dem Dach des Dreiecksgebäudes sitzen.

An der Schadowstraße entsteht in den kommenden zweieinhalb Jahren ein Einkaufs- und Bürohaus. Die Glasfassade ist 111 Meter lang. Links davon können die Menschen auf dem Dach des Dreiecksgebäudes sitzen.

Foto: Centrum/Cadman

Information Vier Meter hoch ist der Bauzaun und insgesamt 300 Meter lang. An der Tuchtinsel wird aus Containern und auf zwei Ebenen ein Info-Dorf mit Café eingerichtet.

Baustraße Hinter den Libeskind-Bauten gibt es bald in Richtung Norden auf Wegen des Hofgartens bis zur Maximilian-Weyhe-Allee eine Baustraße. Die wird von der Stadt benötigt, um die Oberfläche gestalten zu können. Von der anderen Seite (Schadowstraße/Berliner Allee) kommt man an den nördlichen Teil des Baugebiets nicht mehr heran, wenn das Ingenhoven-Tal entsteht. Dessen Fassade ist 111 Meter lang und endet erst an einem Punkt, wo das Schuhhaus Böhmer schon begonnen hat. Bau-Ingenieur Andreas Weise, der für die Stadt die Oberflächengestaltung überwacht, verweist auf einen Nagel im Asphalt, der das westliche Ende des Neubaus markiert. Jeder Passant kann ihn entdecken. Eine weitere große Straße ist bereits erstellt worden, sie stellt die Erschließung des Dreischeibenhauses sicher.

Düssel In Kürze beginnt der Bau von vier Brücken über die Düssel, die am Ende der Treppenanlage vor den Libeskindbauten offengelegt wird - inklusive Fischtreppe. Derzeit fließt die Düssel durch ein Rohr in den Hofgartenweiher Landskrone. Schon im Herbst sollen die Brücken fertig sein. Glasgeländer wird es an ihnen nicht geben, aus der Verschmutzung der Brücke an den Libeskind-Bauten hat man gelernt.

 Andreas Weise zeigt, wo einmal die Fassade des Einkaufszentrums verläuft. Der Nagel im Asphalt (siehe Pfeil) markiert den westlichen Eckpunkt des 111 Meter langen Baus.

Andreas Weise zeigt, wo einmal die Fassade des Einkaufszentrums verläuft. Der Nagel im Asphalt (siehe Pfeil) markiert den westlichen Eckpunkt des 111 Meter langen Baus.

Foto: Ruhnau

Gestaltung Stück für Stück wird es am Kö-Bogen schöner. Ein Teilstück der neuen Allee mit Platanen, Bänken und Fahrradständern wird in Kürze freigegeben. Aktuell ist es noch eingezäunt. An der Haltestelle vor H & M werden gerade altes Erdreich sowie Rohre und Kabel weggebaggert und neuer Mutterboden eingebracht. Das Baumsubstrat stammt aus der Vulkaneifel und enthält besonder viele Mineralien. "Das ist für die neuen Bäume sehr wichtig", sagt Weise. Das Erdreich über U-Bahn- und Kö-Bogen-Tunnel ist mal sechs Meter tief, mal nur 1,50 Meter. Schwieriges Terrain fürs Grün. Neben den Bäumen werden zur Bodenbelüftung sogar Schächte eingebaut, die durch einen Schlitzdeckel geschützt sind. Die Gleise werden noch richtig begrünt.

Joachim-Erwin-Platz Bis Juni wird der Bereich vor dem Schreibwarengeschäft Hennig mit grauem Betonstein gepflastert, dann kann dort der Joachim-Erwin-Platz eingeweiht werden. Bäume werden ebenfalls gepflanzt.

Neue Terrasse Düsseldorf liebt Außenterrassen. Derzeit entsteht auch eine am Dreischeibenhaus - für das Restaurant Phoenix.

(ujr)
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