Schwerpunkt Axt-Angriff Im Hauptbahnhof "Amok-Einsatz wie aus dem Lehrbuch"

Düsseldorf · Seit vorigem Jahr haben zivile Sicherheitskräfte der Bahn immer neongelbe Armbinden dabei. "Damit sie sich im Notfall sofort erkennbar machen können", sagt Kirsten Verbeek, Sprecherin der Deutschen Bahn. Mehr sei nach der Axt-Attacke eines psychisch Kranken in einer S-Bahn nicht verändert worden: "Alles ist gut gelaufen, es gibt keinen Anlass für Nachbesserungen."

 Um 20.54 Uhr hatten die ersten Passanten die Bundespolizei alarmiert. Da hatte der Angreifer bereits vier Minuten lang um sich geschlagen. Er flüchtete auf die Gleise, während die Rettungskräfte sich um die Verletzten kümmerten.

Um 20.54 Uhr hatten die ersten Passanten die Bundespolizei alarmiert. Da hatte der Angreifer bereits vier Minuten lang um sich geschlagen. Er flüchtete auf die Gleise, während die Rettungskräfte sich um die Verletzten kümmerten.

Foto: Berger Gerhard

Die Bundespolizei, die den Täter zwei Minuten nach dem Notruf dingfest machte, ist ähnlich zufrieden. Ein Glücksfall war an jenem Abend, dass beim Europa League Spiel auf Schalke alles friedlich blieb und die Unterstützungskräfte von dort sofort nach Düsseldorf verlegt werden konnten. Der Einsatz selbst sei wie nach dem Lehrbuch verlaufen, "wir trainieren solche Lagen ständig", sagt Sprecherin Dajana Burmann. Und das Szenario vom Axt-Angriff in Düsseldorf ist in die Übungen jetzt als weitere Erfahrung eingebaut. Der damalige Einsatzleiter Thomas Hermsen ist auch im Rückblick stolz auf seine Truppe: "Es ist uns gelungen, den Täter davon abzuhalten, weiteren Schaden anzurichten. Das couragierte Verhalten der Kollegen zeigt - in Zeiten von sinkendem Respekt vor Polizisten -, dass sie alles zum Wohle der Bürger tun."

 Zwei Minuten nach dem ersten Notruf sprang der Täter auf der Flucht vor der Bundespolizei von der Bahnbrücke auf die Ellerstraße.

Zwei Minuten nach dem ersten Notruf sprang der Täter auf der Flucht vor der Bundespolizei von der Bahnbrücke auf die Ellerstraße.

Foto: Dieter Staniek

Der Täter war auf der Flucht vor der Polizei von einer Brücke gesprungen. Möglicherweise hatte er darauf gehofft, von den Beamten erschossen zu werden. Ein Gericht hat ihn inzwischen in eine Psychiatrie eingewiesen.

(sg)
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