"Jeder wusste am Donnerstag, worum es ging"

Düsseldorf · Polizeipräsident Norbert Wesseler resümiert den Großeinsatz vom Donnerstagabend positiv. Er war erst über Stunden im Führungsraum des Polizeipräsidiums und fuhr dann zum Hauptbahnhof.

 Polizeipräsident Norbert Wesseler verfolgte den Einsatz intensiv.

Polizeipräsident Norbert Wesseler verfolgte den Einsatz intensiv.

Foto: fOTO. HJBA

Herr Wesseler, die Polizei war sehr schnell am Hauptbahnhof. Gibt es ein neues Einsatzkonzept?

Wesseler Natürlich sind wir seit der Zunahme von Attentaten in Europa noch aufmerksamer. Jeder wusste am Donnerstag, worum es ging. Axtangriff im Hauptbahnhof: Da sind viele Menschen gefährdet, ein Terroranschlag ist nicht auszuschließen. Dort und am Flughafen ist die Bundespolizei vertreten, wir sind schnell da, bei einem solchen Alarm geht es rund. Ich freue mich, wie schnell, hochmotiviert und professionell Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und die Teams von SEKs bis Tatortaufnahmegruppe zusammengearbeitet haben.

Feuerwehrleute haben Straßen gesperrt. Gibt es das jetzt öfter?

Wesseler Das ist unter dem Druck der Ereignisse so entschieden worden. Das war nicht das Befolgen einer Vorschrift, sondern die gute Zusammenarbeit von Kräften vor Ort. An diesem Abend haben alle gegeben, was geht. Die Polizei hatte 500 Beamte im Einsatz, die Bundespolizei 70, mehrere Spezialeinsatzkommandos waren vertreten.

Der mutmaßliche Täter ist psychisch krank. Mancher zieht Parallelen zum Germanwings-Absturz.

Wesseler Die Fälle kann man wohl nicht vergleichen. Dennoch beunruhigt mich der Zusammenhang von psychiatrischer Erkrankung und Gewalt gegen andere. Damit muss sich unsere Gesellschaft befassen.

(ujr)
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