Düsseldorf Andreasquartier: Erste Bewohner im Juni

Düsseldorf · Von heute bis Samstag sind im Foyer des alten Amts- und Landgerichts die Müllfiguren von Künstler HA Schult zu besichtigen. In sechs bis acht Wochen soll das große Gerüst von dem Gebäude verschwinden.

 HA Schult (r.) und Muse Elke Koska im Foyer des alten Amts- und Landgerichts. Für drei Tage sind hier des Künstlers "Trash-People" zu besichtigen.

HA Schult (r.) und Muse Elke Koska im Foyer des alten Amts- und Landgerichts. Für drei Tage sind hier des Künstlers "Trash-People" zu besichtigen.

Foto: A. Endermann

Das prachtvolle Foyer des alten Amts- und Landgerichts soll zum Wohnzimmer der Landeshauptstadt werden. Gold, Grün, Blau, Schwarz: kräftige, teils leuchtende Farben sind im animierten Film zu sehen - dennoch wird allseitig gepflegte Dezenz das Bild in der fast 20 Meter hohen Halle mit den zahlreichen Seitengängen und -räumen bestimmen. Hier soll schon vor acht Uhr das Frühstück für jedermann möglich sein, und man bekommt auch bis Mitternacht ein warmes Essen. "So habe ich das im Adlon in Berlin kennengelernt", sagt Uwe Schmitz, "und das möchte ich nach Düsseldorf bringen." Bis Jahresende, so der Chef der Frankonia Eurobau, soll das Großprojekt Andreasquartier abgeschlossen sein.

Im Augenblick mag man das kaum glauben, vor allem an der Mühlenstraße wirkt der majestätische Gerichtsbau wie eine eingerüstete Trutzburg. "In sechs bis acht Wochen wird das Gerüst abgebaut, dann wird man sehen, wie schön das hier geworden ist", sagt Schmitz. Bereits im Juni/Juli werden die ersten Bewohner in den Komplex an der Mühlen-/Neubrück-/Ratinger Straße und Liefergasse einziehen. 384 Millionen Euro wurden investiert, 75 Prozent der Flächen sind durch Verkäufe bereits vermarktet.

371 Wohnungen gehören zum Andreasquartier, in dem 800 bis 1000 Menschen leben werden. 60 bis 70 Prozent der Käufer seien aus der Region, manche kehrten aus dem Ruhrgebiet zurück, auch Kunden aus dem Ausland, die in Düsseldorf eine Wohnung haben wollten, seien zur Investition von 6000 bis mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter bereit gewesen. Den "viel beschworenen Konflikt" wegen des Kneipenlärms auf der Ratinger Straße erwartet Schmitz nicht. Das Wohnen sei nach innen ausgerichtet, die Fenster böten besonderen Schallschutz. "Wer hierher zieht, wird nicht den ruhigen Strand der Ostsee erwarten", meint der Investor vom Niederrhein, der seine Düsseldorfer Niederlassung im neuen Komplex unterbringen wird.

Es gibt darüber hinaus, das erste Projekt dieser Art der Hyatt-Gruppe in Europa, 101 Service-Appartements mit dem Verwöhnstandard eines Luxushotels. Der französische Seminaranbieter Châteauform hat 4000 Quadratmeter angemietet.

Die Düsseldorfer können das Foyer von heute bis Samstag, jeweils 11 bis 19 Uhr, besichtigen. Dort hat Künstler HA Schult seine "Trash-People", die aus Blechbüchsen bestehen, aufgebaut. Die Kunst gehört zum Quartier: Schmitz stiftet ein Mutter-Ey-Denkmal und Ausstellungsräume für junge Künstler.

(ujr)
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