Düsseldorf Angeblicher Brandstifter widerruft Geständnis

Düsseldorf · Ein als Brandstifter angeklagter 39-Jähriger hat zu Beginn seines Prozesses beim Landgericht überraschend sein Geständnis widerrufen. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte er. Als er Ende 2014 festgenommen wurde, hatte er noch bestätigt, aus Wut auf Kleingärtner mehrere Lauben rund um den Südpark angezündet zu haben. Sechs Brände werden ihm angelastet, der Schaden soll mehr als 100 000 Euro betragen. Eine Haftstrafe muss der Mann nicht befürchten: Weil er wegen einer psychischen Erkrankung als nicht schuldfähig gilt, droht ihm die Unterbringung in einer Psychiatrie-Klinik.

Für Bernd und Ingrid Altrieth (beide 64) war im September 2014 eine Welt zusammengebrochen. Nach 37 Jahren im Kleingartenverein Stoffeln musste das Ehepaar zusehen, wie seine Gartenlaube in Flammen aufging. Morgens soll der 39-Jährige auf der Veranda gezündelt haben. Von Nachbarn der Polizei übergeben, kam er kurz danach wieder frei. Und soll die Laube am selben Tag nochmal angezündet und diesmal abgebrannt haben. Erst nach fünf weiteren Bränden gelang seine erneute Festnahme.

"Schlimm war das für uns", sagte Bernd Altrieth gestern auf dem Gerichtsflur. Seine Frau: "Ich konnte den Garten sechs Wochen nicht betreten, habe viel geweint."" Speziell um die vielen Erinnerungsstücke, die samt Häuschen und Einrichtung vernichtet wurden. Inzwischen gelang es anderen Pächtern, das Paar wieder zum Neuaufbau zu überreden. Der Angeklagte, der laut Gutachten an einer Art schizophrener Psychose leidet, hörte gestern äußerlich unbewegt zu. Morgen geht sein Prozess weiter.

(wuk)
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