Architekten-Mord in Düsseldorf Angeklagter bricht sein Schweigen

Düsseldorf · Erstmals hat am Mittwoch der Angeklagte im Prozess um den Mord an einem Architekten (41) vor dem Landgericht sein Schweigen gebrochen. Laut Anklage soll er im März den Rivalen an der Seite seiner Ex-Frau und der gemeinsamen Tochter aus Eifersucht mit einem axt-ähnlichen Gegenstand in dessen Hausflur an der Platanenstraße getötet haben.

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Die schriftliche Erklärung, die der Angeklagte (36) verlas, enthielt aber kein Geständnis. Im Gegenteil: Die Bluttat, für die er hier angeklagt ist, wurde gar nicht erwähnt.

Als strebsamen Studenten und treusorgenden Familienvater beschrieb er sich in der Erklärung. Als die Frau ihn Anfang 2011 mit Kind verließ, habe er gehofft, das Ende der Ehe "so harmonisch wie möglich zu gestalten". Als Zeugin hatte seine Ex-Frau ihn aber auch wegen Gewaltexzessen und Übergriffen auch belastet. Das bestreitet er nun und fordert, ihre Glaubwürdigkeit per Gutachten zu prüfen. Denn er habe sein Leben nach der Trennung neu geordnet, sei nur nach Düsseldorf zurückgekehrt, um ab und zu die Tochter zu sehen.

Um herauszufinden, warum das Kind eine Therapie machen sollte, sei er Mutter und Tochter vom Spielplatz bis zur Platanenstraße und in den dortigen Hausflur gefolgt. So wollte er wohl erklären, warum seine Fingerabdrücke später am Tatort hinter dem Treppenaufgang entdeckt wurden.

Doch auch am Tattag habe er seine Tochter nicht sehen dürfen, habe sein Zimmer in der Oberkasseler Jugendherberge spontan geräumt, sei zu seiner Oma gefahren. Sollten Spuren an seiner Kleidung aber noch als Blut des Architekten identifiziert werden, dann ließe sich das mit der gestrigen Schilderung des 36-Jährigen nicht erklären. Nach seinen Angaben wäre er ja zum Mordzeitpunkt nicht einmal in der Nähe der Platanenstraße gewesen. Morgen geht der Prozess weiter.

(wuk/ila)
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