Karneval in Düsseldorf Angela-Erwin-Wagen beim Tonnengarden-Zoch in der Kritik

Düsseldorf · "Angela Erwin 2017" stand auf einem Wagen beim Straßenkarneval der Tonnengarde. Besucher kritisieren Wahlwerbung für die CDU. Doch die Politiker und die Tonnengarde sehen kein Problem.

 Am Rosenmontag ganz fröhlich am Zoch vor dem Rathaus: CDU-Politikerin Angela Erwin.

Am Rosenmontag ganz fröhlich am Zoch vor dem Rathaus: CDU-Politikerin Angela Erwin.

Foto: Helene Pawlitzki

Die Stimmung beim Straßenkarneval der Tonnengarde war gut, und doch mischte sich in die Freude einiger Besucher am Sonntag auch Missmut. Nicht die Klömkes mit der Aufschrift FDP, die auf die Zaungäste niederprasselten, lösten ihn aus, vielmehr war es der Wagen mit den orange-blauen Luftballons und der Aufschrift "Angela Erwin 2017".

"Das sieht nach Wahlkampfwerbung aus", wurde geargwöhnt. "Angela Erwin bringt sich als CDU-Kandidatin für die Landtagswahl in Position." Allerdings bestand der Bezug dazu nur in der Person der Christdemokratin, weder Logo noch Slogan oder Schilder der CDU zierten den Wagen.

"Ich habe kein Problem damit und stehe dazu", sagte Bezirksbürgermeister Rolf Tups (CDU), der neben dem Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek auf dem Wagen mitfuhr. Er sei rechtmäßig angemeldet worden, niemand habe etwas dagegen gehabt - "und Spaß gemacht hat es auch".

Er weist darauf hin, dass beim Festzug und Tonnenrennen stets ein Gemisch aus Parteien und Politikern vertreten sei. Alle Parteien seien meist auf der Tribüne beisammen und beobachten von dort aus den Vorbeimarsch des Festzuges. Und wer da sei, werde auch mit Namen und Funktion von den Moderatoren begrüßt. Es gebe sogar Politikerinnen, die sich als "Bäuerin" im Kostüm der Tonnengarde unters Festvolk mischten. Und er sei einst schon mit Parteikollegin Hildegard Müller auf einem der Wagen mitgefahren. Niemand habe sich daran gestoßen. Auch wohl daran nicht, dass Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) beim Rosenmontag auf einem Gefährt im Kölner Karnevalsumzug gesehen wurde.

Dass es Ärger in der Tonnengarde wegen des Wagens von Angela Erwin gebe, verneint Geschäftsführer Dino Conti Mica. "Wir sind zufrieden mit dem Ablauf unseres Straßenkarnevals." Alles habe reibungslos geklappt. Auf die Frage, ob denn nun wegen der "Angelegenheit Erwin" Gespräche geführt werden, sagte Conti Mica: "Sicher werden wir Gespräche führen - wie immer nach Karneval."

(hiw)
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