Sieben Jahre dauert Bau der Wehrhahnlinie Angst vor U-Bahnbau

Düsseldorf · Es war das erste Treffen zwischen Geschäftsleuten und Anwohnern der Schadowstraße und des Wehrhahns mit Vertretern der Stadt - und es wird nicht das letzte gewesen sein. Siebeneinhalb Jahre dauert der Bau der U-Bahn zwischen den S-Bahnhöfen Wehrhahn und Bilk. Ende November wird der erste Spatenstich gesetzt; richtig los geht es aber erst im Januar 2008: Das Weihnachtsgeschäft soll nicht beeinträchtigt werden.

 Der Bau der Wehrhahnlinie wird zum Problem für den Weihnachtsmarkt.

Der Bau der Wehrhahnlinie wird zum Problem für den Weihnachtsmarkt.

Foto: RP, W. Gabriel

Ein schwacher Trost für die rund 100 Händler und Anwohner, die sich gestern Abend in der Industrie- und Handelskammer (IHK) über den Ablauf des Baus und dessen Auswirkungen informierten. Eingeladen hatten die IHK und das städtische Amt für Verkehrsmanagement. Ingo Granderath, Inhaber des gleichnamigen Elektrogeschäfts, brachte die Sorgen auf den Punkt: "Die Länge der Bauzeit ist für viele Gewerbetreibende das Todesurteil." Alexander Görtz (Fan and more) befürchtet jedenfalls Umsatzeinbußen von bis zu 70Prozent. Diese Zahl kenne er von anderen U-Bahn-Projekten. Wie alle übrigen Anwesenden war auch er über die Dauer der oberirdischen Arbeiten geschockt. Allein für den Bau des Bahnhofs Jacobistraße sind 39Monate erforderlich.

Angesichts dieser aufgeheizten Atmosphäre versuchte Düsseldorfs oberste Verkehrsplanerin Andrea Blome erst gar nichts zu beschönigen. "Mit Kosten von rund einer halben Milliarde Euro ist der Bau der Wehrhahn-Linie in Deutschland derzeit die größte Investition in Infrastruktur. Dabei müssen wir widerstreitende Interessen unter einen Hut bringen."

Wenn Beeinträchtigungen schon nicht vermieden werden können, so sollen die Betroffenen doch jederzeit darüber informiert werden, was als nächstes auf sie zukommt. Dazu sollen Handzettel verteilt werden, ein Internet-Auftritt wird spätestens Anfang Dezember geschaltet; außerdem soll es an verschiedenen Bauabschnitten feste Ansprechpartner geben.

Nur bedingt Mut machen konnte Anja Heurs vom Rechtsamt der Stadt. Geschäftsleute, die Umsatzeinbußen verzeichnen, können nicht darauf vertrauen, von der Stadt entschädigt zu werden. Es gelte die Prüfung des Einzelfalls. Allerdings: Der Betreiber eines kleines Ladens habe aber beispielsweise bessere Aussichten auf Zahlungen als eine große Handelskette.

(RP)
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