Leichenfund im Schlosspark Eller Anklage wegen Mordes liegt vor

Düsseldorf · Mord aus Habgier an einem Landsmann, dessen Leiche erst Monate später im Schlosspark Eller entdeckt wurde, und ein Tötungsversuch an einem Makler und dessen Frau in Benrath – dafür will die Staatsanwaltschaft einen 41-jährigen Russen jetzt vors Landgericht bringen.

Mord aus Habgier an einem Landsmann, dessen Leiche erst Monate später im Schlosspark Eller entdeckt wurde, und ein Tötungsversuch an einem Makler und dessen Frau in Benrath — dafür will die Staatsanwaltschaft einen 41-jährigen Russen jetzt vors Landgericht bringen.

Die Anklage, die rund 70 Seiten umfasst, wurde nach Redaktions-Informationen nun vorgelegt. Der Russe, festgenommen im August 2012, schweigt zu allen Vorwürfen.

Beide Bluttaten bleiben mysteriös, da weder die Motive des Angeklagten bekannt sind, noch die exakten Tatabläufe. Nicht mal das Vorleben des Russen, der 2005 nach Deutschland kam, ist geklärt. So ist bisher rätselhaft, ob er sich womöglich bereits in seiner Heimat in psychiatrischer Behandlung befand. Ein Gerichtsgutachter soll jetzt die Schuldfähigkeit des 41-Jährigen untersuchen. Doch der Angeklagte will mit dem Gutachter nicht reden.

Frühmorgens im August 2012 soll er laut Anklage bewaffnet und maskiert einem Makler (55) aufgelauert haben, bei dem sich der Angeklagte einst vergebens um eine Wohnung beworben hatte. Als das Opfer ins Auto vor dem Haus einstieg, habe der Angeklagte den Makler mit einem Messer bedroht und gefesselt.

Als dessen Frau Minuten später aus dem Haus kam und die Tat bemerkte, soll der Angeklagte massiv auf den Makler eingestochen, auch die Frau durch einen Stich verletzt haben. Trotz der Verfolgung durch Passanten konnte der 41-Jährige zunächst flüchten, erst per Großfahndung mit Polizeihubschraubern gelang seine Festnahme. Im Auto des Russen, das auf einen Landsmann auf Krefeld zugelassen war, fand die Polizei dann Blut, Waffen und Fesselungsmaterial.

Bei weiteren Ermittlungen kam heraus: Der Besitzer dieses Autos galt schon seit April 2012 als vermisst, seine Krefelder Wohnung war längst geräumt und gereinigt worden. Seine skelettierte Leiche wurde erst im September im Schlosspark Eller entdeckt.

Laut Anklage soll der 41-Jährige den Landsmann an dessen 33. Geburtstag durch Messerstiche ermordet haben, um dessen Auto zu erbeuten. Vorher soll er das Opfer aber noch gefoltert haben, um auch die Geheimnummer für dessen EC-Karte zu erfahren.

Der 41-Jährige war angeblich fotografiert worden, als er vom Konto des Toten Geld abhob. Ob das Landgericht die Anklage wegen beider Bluttaten zulässt, ist noch ungewiss.

(wuk)
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