Düsseldorf Anwohner fordern bevorzugtes Parken

Düsseldorf · Seit der Vodafone-Campus bezogen ist, gibt es Beschwerden über Mitarbeiter, die ihre Autos an der Viersener oder der Neuwerker Straße abstellen. Anwohner wollen das nicht mehr hinnehmen und appellieren an die Stadt.

 Klaus Dieter Schmidt, Anette Krieger und Helmut Müller (v.l.) wollen, dass ihr Wohnviertel zum Bewohnerparkgebiet erklärt wird, denn Ortsfremde belegen die Stellflächen auf den Straßen.

Klaus Dieter Schmidt, Anette Krieger und Helmut Müller (v.l.) wollen, dass ihr Wohnviertel zum Bewohnerparkgebiet erklärt wird, denn Ortsfremde belegen die Stellflächen auf den Straßen.

Foto: Schaller,Bernd

Der Konflikt zwischen Anwohnern und Vodafone-Mitarbeitern schwelt weiter. Denn trotz Appellen an die Stadt, trotz Ortsterminen mit Verkehrsdezernent Stephan Keller und Oberbürgermeister Thomas Geisel, müssen die Anwohner von Neuwerker- und Viersener Straße tagsüber noch immer um einen Stellplatz auf ihren Wohnstraßen kämpfen. "Zu 70 Prozent parken Ortsfremde vor unseren Türen", stellt Dieter Krieger fest, dessen Verwandtschaft an der Neuwerker Straße wohnt. "Trotz des halbhüftigen Parkens der Pkw, bleiben Feuerwehr und Versorgungsfahrzeuge in der durch die parkenden Autos verengten Straße stecken." So machen Müllwagen schon mal kehrt ohne die Abfalltonnen an den Häusern geleert zu haben. Das Parken auf dem halben Gehweg ist wiederum ein Hindernis für die Passanten, vor allem für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen, die zwischen Hauswänden und Autos nur wenig Platz zur Verfügung haben.

Alltag im Heerdter Wohnviertel, den Krieger und mit ihm einige Nachbarn so nicht länger hinnehmen wollen. Er schrieb an Oberbürgermeister Geisel und erinnerte ihn an die versprochene Regelung mit Parkscheibe für Ortsfremde. Eine Antwort bekam er in schriftlicher Form von Andrea Blome (Amt für Verkehrsmanagement). In ihrem Schreiben beruft sich die Amts-Chefin auf eine "repräsentative Parkraumuntersuchung auf Viersener- und Neuwerker Straße" zwecks Analyse. Als Ergebnis dieser Untersuchung habe ein externer Gutachter festgestellt, dass tagsüber dort durchaus ein hoher Parkdruck bestehe, der durch Anwohner und Mitarbeiter des nahen Vodafone- Campus' verursacht werde. "Demgegenüber aber stehen große Stellplatzkapazitäten im Blockinnenbereich der Häuser zu diesen Zeiten sichtbar leer."

Bei dem letzten Satz platzt Krieger der Kragen: "Wir haben oft darauf hingewiesen, dass diese Parkplätze nicht von allen Bewohnern des Viertels genutzt werden können, weil sie zu den Eigentumswohnungen auf der rechten Straßenseite gehören." Die jeweiligen Besitzer hätten nicht nur ihre Wohnungen gekauft, sondern auch die Stellflächen auf dem Parkplatz. "Deshalb steht er uns, den Nachbarn - auch wenn er leer ist - nicht zur Verfügung." Diesen Sachverhalt habe er dem Amt nun mitgeteilt, eine Antwort stehe noch aus.

Die linksrheinische Bezirksvertretung hatte noch vor der Wahl auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen - CDU und FDP enthielten sich - den Anwohnern ein bevorzugtes Parkrecht einzuräumen. Vorgeschlagen wurde eine Doppelnutzung der raren Stellflächen auf den Straßen - verbunden mit dem Status eines ausgewiesenen Bewohnerparkgebietes. Damit sollte den Anwohnern ein Sonderparkrecht auf ihren Straßen eingeräumt werden. Gleichzeitig sollten auswärtige Autofahrer die Stellplätze mit Parkscheibe eine Stunde lang mitnutzen können. Das Amt für Verkehrsmanagement lehnte das aber im Oktober 2014 erneut ab mit der Begründung, dass für das Anwohnerparken kein außergewöhnlicher Parkdruck festgestellt worden sei und somit eine Parkraumbewirtschaftung und die Einführung einer Bewohnerparkregelung nicht gerechtfertigt seien.

Die Bürger aber lassen nicht locker. Sie verlangen mehr Kontrollen in ihrem Wohngebiet. Denn: Die Vodafone-Mitarbeiter sind ihrer Meinung nach keine Anlieger. Dieter Krieger: "Der Eingang für den Campus liegt an der Willstätter-, nicht an der Viersener Straße. Dort befinde sich ein Schild "Anlieger frei", was sich aber auf die Anwohner der Straßen beziehe.

(RP)
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