Düsseldorf Anwohner für Tempo 30 auf Düsseldorfer Straße

Düsseldorf · Die mehr als 300 Mitglieder starke Bürgerinitiative kämpft weiterhin für eine verkehrsberuhigte Düsseldorfer Straße. Die linksrheinischen Bezirksvertreter lassen derzeit prüfen, ob Tempo 30 vor dem Fußgängerüberweg in beide Richtungen realisierbar ist.

 Seit 2008 gibt es die Verkehrsinsel auf der Düsseldorfer Straße. Auf Druck von Anwohnern und Politikern kam später ein Zebrastreifen dazu. Kürzlich sind die abgefahrenen Streifen aufgefrischt worden.

Seit 2008 gibt es die Verkehrsinsel auf der Düsseldorfer Straße. Auf Druck von Anwohnern und Politikern kam später ein Zebrastreifen dazu. Kürzlich sind die abgefahrenen Streifen aufgefrischt worden.

Foto: Bernd Schaller

Im "Fall verkehrsberuhigte Düsseldorfer Straße" gibt es einen kleinen Lichtblick. Die linksrheinischen Bezirksvertreter waren sich einig und beauftragten die Verwaltung zu prüfen, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 vor dem Zebrastreifen auf der Düsseldorfer Straße in beiden Fahrtrichtungen machbar sei oder es andere Möglichkeiten zur Verkehrssicherheit an dieser Stelle gebe.

Den Anstoß dazu machte die SPD-Fraktion. Zur Begründung hieß es, dass die Fußgänger, die am Zebrastreifen die Straße queren wollen, von den Autofahrern wegen der Straßenbäume erst spät gesehen werden. "Nur bei entsprechend niedriger Geschwindigkeit kann sichergestellt werden, dass die Autos rechtzeitig halten können, wenn ein Fußgänger den Zebrastreifen betritt", erklärte Fraktionsvorsitzender Tobias Kühbacher (SPD). Um den Antrag zustimmungsreif zu machen, verständigten sich die Parteien darauf, aus der Forderung nach Tempo 30, zunächst einen Prüfantrag für die Verwaltung zu machen.

"Ob sich damit eine Entscheidung zugunsten der betroffenen Bürger ergeben wird, bleibt wegen der Zusammensetzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses und den gemachten Erfahrungen fraglich", fürchtet Dieter W. Gren, Sprecher der Bürgerinitiative "Verkehrsberuhigte Düsseldorfer Straße". Deshalb schildert er erneut in einem "Offenen Brief" an Oberbürgermeister Dirk Elbers, warum eine Temporeduzierung auf der Düsseldorfer Straße zwingend ist. "Kürzlich gab es zwei weitere Unfälle am Fußgängerüberweg, bei dem Gott sei Dank nur Sachschaden entstanden ist." Zuletzt habe ein Autofahrer die Verkehrsinsel übersehen, ein Verkehrsschild platt gemacht und dann Fahrerflucht begangen."

Gren kritisiert in seinem Schreiben an den Oberbürgermeister die bisherigen Stellungnahmen der Verwaltung, besonders die Geschwindigkeitsmessungen, die 400 Meter vom Fußgängerüberweg entfernt, vorgenommen worden seien. Das Amt für Verkehrsmanagement bestätigt das zwar, geht aber davon aus, dass das Messergebnis übertragbar auch auf besagten Überweg sei. Es gebe keine Gründe, die darauf schließen ließen, dass am Fußgängerüberweg schneller gefahren werde als in den übrigen Straßenabschnitten, teilte Amtsleiterin Andrea Blome mit. Gren hält dagegen: "Die Verkehrsgegebenheiten sind keinesfalls vergleichbar, weil sich an der Mess-Stelle kein Zebrastreifen und nur eine Straßenmündung befinden - an der Fußgängerinsel gibt es aber zwei mündende Straßen." Somit seien die 400 Meter entfernt ermittelten Ergebnisse nicht anwendbar beziehungsweise übertragbar.

Die Sorgen um die Verkehrssicherheit auf der Düsseldorfer Straße teilen mehr als 300 Anwohner, die sich 2007 zu der Bürgerinitiative "Verkehrsberuhigte Düsseldorfer Straße" zusammengeschlossen haben. Vor allem Eltern haben Bedenken, ihre Kinder ohne Begleitung in die Schule oder zur Kirche zu schicken. Mariella Badorff und Petra Soeltzer zum Beispiel begleiten ihre Kinder täglich über die Straße und verstehen nicht, warum die Stadt an dieser Stelle im Sinne der Schulwegsicherung nichts unternehme. Zumal es dort seit 2012 fast 70 Unfälle gegeben habe.

Grund für Gren, Oberbürgermeister Elbers zum wiederholten Mal zu bitten, den "Fall verkehrsberuhigte Düsseldorfer Straße" zur Chefsache zu erklären.

(RP)
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