Düsseldorf Apollo-Chef Bernhard Paul reagiert gelassen auf Ärger mit Moulin Rouge

Düsseldorf · Konsequent hat Roncalli's Apollo Varieté auf einen Drohbrief des legendären "Moulin Rouge" aus Paris reagiert, wonach die Düsseldorfer Spielstätte eine kleine rote Mühle von allen Werbemitteln entfernen müsse, da Verwechslungsgefahr bestehe.

Weiterer Vorwurf laut dem Schreiben aus Groß-Paris: Das Ballett trage Federkostüme, die denen einer Show im "Moulin Rouge" sehr ähnlich seien. Dies würde beim Publikum zu Verwirrungen und Irritationen führen.

Da ließ sich Roncalli-Chef Bernhard Paul nicht groß in die Enge treiben: Im sozialen Netzwerk Facebook und auf der Internetseite des Düsseldorfer Varietés ist die rote Mühle auf den Bannern bereits entfernt, auch der TV-Trailer ist bereinigt, wie Markus Strobl, Sprecher des gesamten Unternehmens Roncalli, unserer Redaktion sagte. Ein finanzieller Schaden sei somit nicht zu erwarten.

Erfreulich sei zudem die Solidarität vieler Düsseldorfer, denn mindestens 50 hätten sich schon gemeldet mit Hinweisen, wo noch Plakate mit der roten Mühle in der Stadt aufgehängt sind. Als Finderlohn verlost das Apollo Varieté dann Tickets für die aktuelle Show "Jubilé à Paris". Zum Jubeln haben Bernhard Paul und sein Team trotz des Dämpfers aus Paris allemal: "Wenn es so weitergeht, dann wird diese Show die erfolgreichste im Apollo seit zehn Jahren sein", sagt Strobl. Er spricht von einer kontinuierlichen und sehr hohen Auslastung, "in der Regel ist das Haus fast immer zu 100 Prozent ausverkauft". Besonders erfreulich: "Es kommen auch viele französische Gruppen."

Groß-Paris gegen Klein-Paris, der Apollo-Chef nimmt den Affront recht gelassen: Bisher sei die Magie von Bernhard Pauls Kreativität schon bekannt gewesen, ließ sein Sprecher mit eleganter Ironie verlautbaren. "Dass aber die Besucher in Düsseldorf mit der Straßenbahn eigentlich nicht zum Apollo-Platz unter der Rheinbrücke, sondern direkt nach Paris fahren wollten, das ist neu." Und überhaupt: Sängerin Laure umarmt auf dem Plakat den Eiffelturm, wie Paul betont. "Kommt jetzt noch ein Brief von Präsident Macron, dass Düsseldorf zu sehr Paris ähnelt?", fragt er frech und freut sich gleichzeitig über das 20-jährige Bestehen seines Varietés in der Landeshauptstadt. Dazu gibt es am 17. Oktober die große Gala.

(bpa)
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