Kinderclub nimmt Berieb auf Arche hilft armen Kindern

Düsseldorf · Der Kinderklub wurde am Donnerstag mit einem Empfang in Betrieb genommen, Mario Barth war auch dabei. Ab sofort gibt es Platz für 30 Kinder von sechs bis 13 Jahren. Der eigene Bau, den die Arche bekommen soll, wird 2012 fertig sein.

Die Kinderhilfe-Einrichtung "Arche" ist eröffnet und bietet ab sofort Unterstützung, Mittagessen und Spiele für 30 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren. Angelegt hat die Arche allerdings noch nicht in ihren eigenen Räumen: Für die nächsten zwei Jahre ist sie im ehemaligen Jugendclub an der Leichlinger Straße untergekommen, der über 150 Quadratmeter Raum und ein großes Außengelände verfügt. Im Sommer 2012 soll der von der Stadt zugesagte Neubau an der Benninghauser Straße bezugsfertig sein.

Die "Arche" ist ein Verein, die den Namen "Christliches Kinder- und Jugendwerk Berlin" im Untertitel führt. Er wurde 1995 in Berlin gegründet, um Kinderarmut zu bekämpfen. Seitdem sind in vielen deutschen Städten Kinderclubs entstanden, Düsseldorf hat die insgesamt zehnte Arche. Der Großteil des benötigten Geldes kam bei der Bambi-Verleihung 2007 in Düsseldorf zusammen: Damals bedachte die Gala "Tribute to Bambi" die Kindertafel und die Arche, machte damit die Einrichtung in Düsseldorf überhaupt erst möglich.

Bank machte Druck

"Wunderbar, dass wir nun in Düsseldorf vor Anker gehen können", sagte Arche-Sprecher Wolfgang Büscher bei der Eröffnung mit Prominenten und Sponsoren: Comedian Mario Barth und Musikproduzent Dieter Falk waren dabei, weil sie sich als Botschafter der Arche verstehen. Andreas Schmitz vertrat als Vorstandssprecher die Bank HSBC Trinkaus, die die Arche mit 150 000 Euro und mit ihrem Engagement darüber hinaus unterstützt. "Banken müssen sich ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung stellen", sagte Schmitz in seiner Ansprache. "Dazu stehen wir." Pfarrer Bernd Siggelkow war aus Berlin angereist: Er ist Gründer und Leiter des Vereins "Arche", hat gemeinsam mit Büscher Bücher zum Thema Kinderarmut veröffentlicht.

Jugenddezernent Burkhard Hintzsche war bei seiner Begrüßung die Erleichterung über die geglückte Eröffnung anzumerken. Die Gespräche mit den Anwohnern seien letztlich erfolgreich gewesen, sagte er. Immerhin gab es im Vorfeld einige Querelen: Schnell war abzusehen, dass sich der Bau des eigenes Hauses für die Arche verzögern würde. HSBC Trinkaus als Geldgeber zeigte sich genervt — "und machte Druck", wie Hintzsche gestern bestätigte.

Die Folge waren die Pläne, die Arche in einem bereits bestehenden Haus unterzubringen. Doch viele Anwohner, die im selben Gebäude leben und teils behindert sind, hatten Einwände. Sie fürchteten Lärm durch die Arche im Untergeschoss. Ein Eingeständnis des Klubs an die Hausbewohner: Das Außengelände wird erst ab 15 Uhr betreten. Die Arche öffnet täglich von 12 bis 17.30 Uhr, es gibt Hausaufgabenhilfen. "In den Ferien haben wir ebenfalls geöffnet und bieten ein Ausflugsprogramm an", sagt Irina Scherer, eine von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen.

(RP)
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