StadtmitteNeuer Kunstraum in leerstehendem Ladenlokal
Die Eltern von Walter Rudolph haben in dem Geschäft am Worringer Platz 5 einst Herde und Öfen verkauft. Es folgten Läden für Textilien und Messingmöbel sowie ein Sanitärhandel. "Die Mietzeiten wurden immer kürzer und mit einem Internetcafé, das ein eher zwielichtiges Klientel anlockte, war dann der Tiefststand erreicht", berichtet Rudolph, dessen Familie seit fünf Generationen im Besitz des Hauses an jenem Platz ist, wo eigentlich keiner Besitz haben will. Denn trotz Bemühungen der Stadt, den Worringer Platz aufzuwerten, prägen mehr denn je Junkies, Alkoholiker und Obdachlose das Bild. Rudolph war es vor diesem Hintergrund leid, sich neue Mieter zu suchen, "die Familie war sich einig, das Ladenlokal erst einmal leerstehen zu lassen". Zwei Jahre lang war das so, jetzt hat Rudolph eine neue Nutzung für das Objekt gefunden. Er macht es - zurückversetzt in seinen Urzustand von 1958 - zu einem Kunstraum. Wechselnde, vor allem junge Künstler sollen hier ein Forum finden, wo sie ihre Werke ausstellen können. "Für alles andere ist das Umfeld hier einfach zu instabil", so Rudolph.