Düsseldorf Arme Brüder wehren sich gegen Aussagen von FiftyFifty

Düsseldorf · Die Obdachlosen-Organisation FiftyFifty und der Orden der Armen Brüder des hl. Franziskus mit Bruder Matthäus an der Spitze sind nach dem Finanzskandal mehr denn je zerstritten. Die einstigen Partner bei der Hilfe für die Wohnungslosen verkehren jetzt nur noch über Anwälte. Beide sind darauf bedacht, ihren guten Ruf zu wahren.

 Bruder Matthäus vom Orden der Armen Brüder des hl. Franziskus.

Bruder Matthäus vom Orden der Armen Brüder des hl. Franziskus.

Foto: Endermann, Andreas

Der Anlass des Streits: Der Orden hatte große Teile seiner Finanzreserve bei einer Anlagefirma angelegt. Doch dieses als dubios geltende Unternehmen hatte Insolvenz angemeldet, Anlagegelder waren nicht mehr vorhanden. Die Forderungen des Ordens belaufen sich auf mehr als sieben Millionen Euro.

Wegen dieser Vorgänge hatte FiftyFifty die Kooperation mit dem Orden gekündigt. "Es zeichnete sich ab, dass großzügige Spender abspringen", sagt Hubert Ostendorf von FiftyFifty. Auch um diese zu beruhigen, verlangte FiftyFifty per Anwalt von dem Orden eine Aufstellung, in welche Projekte für Wohnungslose Spendengelder geflossen sind. Dabei unterlief jedoch ein Fehler: Ein Nachweis für 20 Millionen Euro wurde verlangt, es wurden aber nur 13 Millionen Euro gespendet. Ostendorf räumt diesen Fehler ein, hält zudem die Liste der Spenden-Verwendung für ausreichend.

Im Gegenzug schaltete aber der Orden ebenfalls Anwälte ein und verlangt von FiftyFifty, mehrere Aussagen über das Finanzgebaren zu unterlassen, weil sie falsch seien. Ostendorf beurteilt diese Forderung als überzogen und bedauerlich.

(bro)
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