Düsseldorf Auf Autogrammjagd bei den Weltmeistern
Düsseldorf · Rund 100 Anhänger begrüßten die Nationalmannschaft vor dem Hyatt im Medienhafen. Die Frage war: Welcher Eingang ist besser?
Für Yann hat sich das Kommen früh gelohnt. Er schafft es, ein Autogramm von seinem Idol Sami Khedira zu ergattern - und das auf seinem Fußballschuh. Die Unterschrift, so hofft der Elfjährige, wird ihm bei seinen eigenen Spielen Glück bringen. Hummels und Reus hat er auch erwischt, sie haben auf dem Trikot unterschrieben. Nun will Yann mehr - am liebsten die Autogramme aller Spieler.
Nur wenigen anderen gelingt es, Khedira zur Unterschrift zu überzeugen. Der Star von Real Madrid eilt mit schwarzer Kappe und schwarzer Jacke ins Innere des Hyatt-Hotels. Anders sein neuer Teamkollege Toni Kroos, der gemeinsam mit ihm anreist. Geduldig schreibt er Autogramme. "Netter Kerl", so der Eindruck der Wartenden - die schon die nächste Limousine in Anfahrt ausgemacht haben.
Rund 100 Anhänger sind gekommen, um die Nationalspieler zu begrüßen. Die Fans haben Trikots, Bälle, Bücher und vieles andere mitgebracht, auf das eine Unterschrift passt, und natürlich Fotoapparat oder Handykamera. Viele Kinder sind dabei. Wer die Schule schwänzt, muss mit Ärger rechnen: Das Ordnungsamt kontrolliert.
Der DFB lässt Nähe zu den Weltmeistern zu. Es gibt keine Absperrungen. Wer in der ersten Reihe stehen will, muss aber gut pokern: Es gibt zwei Eingänge ins Hotel, und die Limousinen steuern ohne erkennbare Logik mal den einen, mal den anderen an. Immer, wenn wieder eine Daimler-Limousine naht, gerät die Menge in Aufregung.
Da die Länderspieltour in Düsseldorf beginnt, reisen die Beteiligten einzeln an. Als Erster kommt um kurz nach halb zwölf Teamchef Oliver Bierhoff, der den Reportern mitteilt, er freue sich auf das "kleine Fest" in Düsseldorf, und dann für viele Selfies mit Fans posiert. Erster Spieler ist Christoph Kramer, der aus Mönchengladbach den kürzesten Weg hatte. Joachim Löw schießt mit Handy am Ohr an den Wartenden vorbei, dann bleibt er doch stehen und gibt fleißig Autogramme.
Für Gesprächsstoff sorgt André Schürrle, und das, obwohl er direkt verschwindet. Viele haben seine Louis-Vuitton-Herrenhandtasche bemerkt, und bis das nächste Auto kommt, läuft die Diskussion: Trägt man sowas? Bemerkenswert auch: Nach der Limousine mit den Stars aus Dortmund und Dortmunder Kennzeichen kommt eine mit Kennzeichen Leverkusen. Darin sitzen Thomas Müller und Mario Gomez. Vielleicht ein Hinweis auf anstehende Transfers. Wohl eher nicht.
Um kurz vor eins der Höhepunkt: Manuel Neuer. Der kommt aber aus dem Hotel. Rätselhaft. Neuer wird umjubelt wie kein anderer Spieler und fährt davon. Das war's, keine Limousinen mehr zu sehen. Yann hat viele Autogramme gesammelt.