Düsseldorf Auf Parkplatzsuche im Zentrum

Düsseldorf · Die Kö gilt als Parkhölle. Ein Erfahrungsbericht zwischen großen Geländewagen und fiesen Fallen.

 Unsere Autorin bei der schwierigen Parkplatzsuche rund um die Kö. Die verläuft größtenteils nach dem Motto: besetzt, besetzt, besetzt, Behindertenparkplatz, besetzt.

Unsere Autorin bei der schwierigen Parkplatzsuche rund um die Kö. Die verläuft größtenteils nach dem Motto: besetzt, besetzt, besetzt, Behindertenparkplatz, besetzt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Weihnachtseinkäufe auf der Kö erledigen, klingt verlockend. Aber nur solange, bis es darum geht, wie man denn am besten in die Innenstadt kommt. Die Hinweise, wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, beachten nicht alle Einkäufer. Schließlich ist es schön, nur wenige Schritte vom Auto ins Geschäft zu laufen und die neuen Errungenschaften direkt im Kofferraum verschwinden zu lassen. Da gibt es nur ein Problem: die Parkplatzsuche. Die ist in Düsseldorf ein hochsensibles Thema und immer gut geeignet für einen Aufreger.

Grund genug, das einmal selbst auszuprobieren. Los geht es mittendrin, an den Schadow Arkaden, direkt an der Kö und somit in der wahrgewordenen Parkhölle. Tatsächlich sind die ersten Meter ganz entspannt. Immerhin rolle ich langsam - auch schon ein Erfolgserlebnis auf der Kö. Ich scheine allerdings nicht die Einzige zu sein, die auf der Suche ist. Alle Autos fahren gemächlich im Schritttempo, die Fahrer schauen sich nach rechts und links nach Lücken um. Wer es eilig hat, kann hier seine Geduld auf eine einmalige Probe stellen. Denn glaubt man gerade, Gas geben zu können, steht man schon wieder vor der nächsten roten Ampel.

Auch die Parkplatzsuche läuft ebenso gemächlich: besetzt, besetzt, besetzt, Behindertenparkplatz, besetzt. Die Lücken, die sich zwischen den schwarz glänzenden Geländewagen auftun, sind gelinde gesagt klein. Aber zu klein gibt es für eine Twingo-Fahrerin eigentlich nicht. Ich rolle also langsam in die Lücke rein, die immer enger wird, je näher ich komme. Fühlt sich an wie auf einem Dreirad zwischen zwei Bussen. Am Ende gebe ich auf, die Busse stehen einfach zu schief.

Auf der anderen Seite des Stadtgrabens sind zwei Damen unterwegs, die Falschparkern das Leben schwer machen: die Politessen. Systematisch laufen sie die Autos ab und werfen geübte Blicke hinter die Windschutzscheiben. Wer sich hier "nur mal kurz" vom Auto entfernt, kann sicher sein, dass die Damen ihm auf die Schliche kommen.

Zum Glück tut sich am rechten Straßenrand eine Lücke auf. Blinker an, Rückwartsgang. Bevor ich mich versehe, steht schon der nächste Bus hinter mir und blinkt ebenfalls. Das lasse ich mir nicht gefallen, rolle als Erste rückwärts in die Lücke und setze mich damit direkt in die nächste Parkfalle der Kö: die weißen Zonen. Hier gilt Haltverbot für alle außer Taxis und Lieferfahrzeuge. An den Einfahrten zur Kö werden die Autofahrer auf Schildern einmalig auf die Parkgesetze hingewiesen: "Nur in den Blau markierten Flächen" ist das Parken erlaubt. Da hilft auch das bezahlte Parkticket nicht weiter. Für Besucher von außerhalb kann das teuer werden.

Auch mir bleibt nichts anderes übrig, als meine Reise fortzusetzen, bevor mich eine schicksalhafte Begegnung mit den Politessen ereilt. Nach 45 Minuten Fahrt stelle ich endlich mein Dreirad nassgeschwitzt auf Parkplatz Nummer 2157 ab. Allerdings nicht auf der Kö, sondern im Parkhaus. Immerhin nur 2,80 Euro die Stunde. Also immer noch günstiger als auf der Straße. Und es läuft - passenderweise - Weihnachtsmusik.

(veke)
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