Düsseldorf Aufsichtsrat der Messe gibt Millionen-Kredit an Stadt frei

Düsseldorf · Kämmerin Dorothée Schneider konnte gestern fristgerecht die Gehaltsüberweisung an die städtischen Mitarbeiter in die Wege leiten. Auch die anstehenden Rückerstattungen bei der Gewerbesteuer sind gesichert. Denn am Morgen hatte der Aufsichtsrat der Messe nach etwa 45-minütiger Sitzung im zweiten Anlauf nun dem 40-Millionen-Euro-Kredit an die Stadt einmütig zugestimmt. Das Rathaus will damit einen finanziellen Engpass überbrücken.

Nun ist von einer Anlage, nicht mehr von einem Kredit die Rede. Die Laufzeit ist bis Ende November. Laut dem Vertrag kann die Stadt früher tilgen, die Messe aber auch auf früherer Rückzahlung bestehen, wenn sie das Geld braucht. Sollte die Stadt nicht fristgerecht zurückzahlen, werden Strafzinsen fällig.

Die Kämmerin hatte die Finanz-Klemme erst am Montag den Mitgliedern des Finanzausschusses mitgeteilt. Als Grund nannte sie, dass erst zum Hebetermin Mitte Februar die nächsten Gewerbesteuerzahlungen auf dem städtischen Konto eingehen, das Rathaus bis dahin aber nicht mehr liquide sei und Pflichtaufgaben nicht nachkommen könne. Auch für die meisten Messe-Gesellschafter - außer der Stadt das Land, die Stadttochter IDR, Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammer - kam die Nachricht kurzfristig: Einige sollen erst am Montagnachmittag per Fax von der drei Stunden später einberufenen Sondersitzung des Aufsichtsrats erfahren haben. Das Land pochte schließlich auf Einhaltung der Einladungsfrist und einen neuen Sitzungstermin.

(dr)
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