Düsseldorf Aus der Rassel- wird die Lesebande

Düsseldorf · Das achte Düsseldorfer Lesefest startet heute mit mehreren Veranstaltungen.

 Haben Freude am Lesen (v. l.): Isra, Noemi und Luisa gehen in die Thomas-Grundschule in Derendorf.

Haben Freude am Lesen (v. l.): Isra, Noemi und Luisa gehen in die Thomas-Grundschule in Derendorf.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Ulli Potofski, TV-Moderator und Jugendbuchautor, mag Provokationen. "Beim Thema Bücherlesen haben wir den Kampf doch längst verloren, jedenfalls jenseits des Bildungsbürgertums und bei den über Zehnjährigen", sagt der Mann in der Derendorfer Thomas-Grundschule. Den Grund glaubt Potofski auch zu kennen. "Smartphone, iPad und Co. sind nun mal die Lieblinge", sagt er bei der Präsentation des achten Düsseldorfer Lesefestes und wirbt um so mehr für alles, was zwischen zwei Buchdeckel passt. "Nichts regt die Fantasie mehr an als ein Buch."

Spätestens an diesem Punkt ist sich der Autor wieder einig mit jenen 30 Akteuren des Netzwerkes "Lesebande", das das heute beginnende einwöchige Fest ermöglichen. Dazu zählen auch 150 ehrenamtliche Vorleser sowie 23 Unternehmen, die mit rund 700 Lese-Kisten für die ersten bis vierten Klassen die Aktion unterstützen.

Zwar bilden die Schulen einen Schwerpunkt des Veranstaltungsreigens, aber einige Veranstaltungen richten sich auch an Erwachsene. Dazu zählt die "Wein-Lesung" am morgigen Dienstag ab 18 Uhr in der Komödie. Zum spannenden Düsseldorf-Krimi "Der Geranienmann" gibt es schmackhaften Rebensaft und ein Stück Brot.

Dass Leseförderung früh beginnt, weiß Martina Biermann von der Stadtbibliothek. Sie freut sich auf die Veranstaltung "Bitte anstellen" am Donnerstag, 10 bis 11 Uhr, in der Kinder- und Jugendbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz für Kinder ab drei Jahren. Die Skepsis von Potofski teilt sie übrigens nicht. Die Nachfrage nach Büchern sei groß, "auch bei Jugendlichen".

Voll Vorfreude blickt Yvonne Pellegrino auf diese Woche. In der Realschule am Kamper Weg liest sie am Freitag aus den Büchern von Christos Yiannopoulos. "Er packt Jugendliche gleich mit den ersten Zeilen", sagt sie. Den Schlusspunkt des großen Lesefestes bildet am kommenden Samstag, 19 bis 21 Uhr, die Nacht der Poesie (Lyrik und Jazz) im Loft 2, Bürgerstraße 20. Sämtliche Veranstaltungen stehen unter www.leseban.de.

(jj)
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