Düsseldorf Aus für Gemeinschaftsgarten "Düsselgrün" in Oberbilk?

Düsseldorf · Beim Sommerwendfest heute wird eine Unterschriftenliste ausgelegt, weil man zumindest einen Aufschub bis zum Winter will.

Heute wird ab 15 Uhr im Gemeinschaftsgarten Düsselgrün an der Haifastraße/Ecke Eintrachtstraße ein Sommerwendfest gefeiert. Zwischen selbstgebauten Hochbeeten, Kartoffeln in Reissäcken und rheinischen Ackerbohnen zeigt die Künstlergruppe "Prima Neanderthal!" aus Erkrath von 15 bis 18 Uhr Kunstwerke und Skulpturen. Außerdem wurde der Düsseldorfer Künstler und Beuys-Schüler Mike Jansen eingeladen, der den Sonnenuntergang am längsten Tag des Jahres mit einem sogenannten vedischen Agni-Hotra-Ritual willkommen heißen will. Gegen eine kleine Spende bieten die Mitglieder von "Düsselgrün" Selbstgebackenes (süß und salzig) und Getränke an.

Wie die Gruppe nun mitteilt, muss der Gemeinschaftsgarten aber in Kürze aufgegeben werden. Das Brachgelände an der Haifastraße, das der Stadt gehört und das diese bislang "Düsselgrün" unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat, soll mit dem Ende der Quadriennale zum 31. August, an der "Düsselgrün" auf Initiative der Stiftung Schloss und Park Benrath teilgenommen hat, geräumt werden. Die Gruppe bemüht sich nach eigenen Angaben derzeit darum, Ansprechpartner bei der Stadt zu finden.

Wie die Mitglieder betonen, verstehen sie sich mit dem Garten nicht als Besetzer, sondern als nachbarschaftliche Bürgerinitiative, die eine Brachfläche sinnvoll zwischennutze. "Uns geht es um soziale Gemeinschaftlichkeit und Nachhaltigkeit", sagt Sprecherin Viktoria Hellfeir. Die letzten Monate, in denen es unter anderem eine Lesung und eine Aktion mit den Kindern des benachbarten Awo-Kindergartens Düsselbiber gab, hätten deutlich gemacht, dass "ein Ort wie Düsselgrün sich in Oberbilk regen Interesses erfreut". Solange es keine konkreten Bebauungspläne für die Brache an der Haifastraße gibt, möchte man deswegen dort bleiben. Zudem liegt die Haupterntezeit vieler Pflanzen im September. Für die selbst gebauten Beete, aber auch für die Pflanzen dort, die die Gruppe für die Quadriennale 2014 mit dem Motto "Über das Morgen hinaus" gezogen haben, würde ein Umzug bedeuten, dass es kaum Ernte und keine Saatgutgewinnung gebe werde. Die "Düsselgrün"-Leute möchten zumindest duchsetzen, dass der Garten bis zu seinem "natürlichen Ende" im Winter an der Haifastraße geduldet wird. Um das Ziel zu erreichen, wird heute beim Fest eine Unterschriftenliste ausgelegt.

www.duesselgruen.de

(ch)
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