Düsseldorf Ausländische Studenten helfen in der Firminus-Klause

Düsseldorf · Studenten des internationalen Erasmus-Austauschprogramms engagieren sich eine Woche lang in sozialen Projekten ihrer Gaststadt.

 Laura Bini, Margarita Sgorbissa und Romane Maier (v. l.) servieren Süßigkeiten in der Firminus-Klause.

Laura Bini, Margarita Sgorbissa und Romane Maier (v. l.) servieren Süßigkeiten in der Firminus-Klause.

Foto: A. Bretz

Normalerweise müssen sich die Armen und Obdachlosen, die zur Firminus-Klause des Franziskanerklosters kommen, ihr Essen an der Ausgabe selbst holen. Am Montag erhielten sie jedoch einen nicht alltäglichen Service: Sie bekamen ihre Mahlzeit zum Platz gebracht. Ausländische Studenten der Heinrich-Heine-Universität und der Fachhochschule nehmen in ihrer Gaststadt Düsseldorf in der "Social Erasmus Week" an verschiedenen sozialen Aktionen teil.

Das internationale Austauschprogramm "Erasmus Student Network" (ESN) ruft europaweit mehr als 360 Universitäten dazu auf. Acht Studenten aus Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland beteiligen sich ab Montag an drei Aktionstagen und begannen die Woche mit einem Vormittag in der Firminus-Klause des Franziskanerklosters. Hier halfen sie bei der Essenausgabe, beim Abräumen und Saubermachen.

"Wenn man nur hingeht, um sich umzugucken, steht man schnell im Weg", sagt Bruder Antonius Schütz, der die Klause leitet. Daher freut er sich darüber, dass die Studenten gekommen sind, um zu helfen. Viel Anleitung bräuchten sie nicht, Küchenchef Stefano Casagrande erkläre den ausländischen Helfern alles Nötige. "Montag ist außerdem ein ruhiger Tag, zudem ist noch Monatsanfang", sagt Bruder Antonius.

"Das ist eine wertvolle Erfahrung", sagt Hendrik Nahr. Der 22-Jährige studiert Sozialwissenschaft, war als ESN-Mitglied selbst schon in Frankreich und organisiert die Woche für die Düsseldorfer Studenten. "Als Erasmus-Student lernt man schnell viele coole Leute kennen", sagt Nahr. "Man führt ein leichtes Leben und geht auf viele Partys. Da kann man auch mal mit anpacken." Die Aktionstage seien zudem kein Zwang, sondern eine Chance, die andere Seite Deutschlands kennen zu lernen. Das findet auch der 23 Jahre alte Niko Spathiz. Er studiert Wirtschaftswissenschaft, davon ein Semester in Düsseldorf. "Ich finde es nicht gut, als Auslandsstudent immer nur etwas trinken zu gehen", sagt Spathiz. Er freue sich, den Menschen helfen zu können und findet, dass auch "normale" Studenten diese Erfahrungen machen sollten.

Gestern trafen sich die Erasmus-Studenten zum Verkauf von selbst gebackenem Kuchen auf dem Campus, der Erlös soll an Unicef gehen. Eine weitere Station ist heute das gemeinsame Blutspenden im mobilen DRK-Zentrum vor den Bilker Arcaden. Noch bis Sonntag lädt das ESN alle Studenten zu weiteren wohltätigen Aktionen ein.

(bur)
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