Düsseldorf Ausverkauf bei Kaufhof schon gestartet

Düsseldorf · Das Kaufhaus an der Berliner Allee soll Ende des Jahres schließen - doch schon jetzt werben große Plakate in den Schaufenstern für Rabatte um bis zu 50 Prozent. Viele Regale leeren sich schon.

 Die Nachricht, dass der Kaufhof an der Berliner Allee zum Jahresende schließen muss, war für viele ein Schock.

Die Nachricht, dass der Kaufhof an der Berliner Allee zum Jahresende schließen muss, war für viele ein Schock.

Foto: dpa, Martin Gerten

Die Nachricht, dass der Kaufhof an der Berliner Allee zum Jahresende schließen muss, war für viele ein Schock. Mancher kauft seit Jahrzehnten in dem Warenhaus, das früher eine Horten-Filiale war. Jetzt ist das drohende Aus der Filiale greifbar geworden: Auf großen Plakaten in leuchtendem Orange wirbt Kaufhof für Rabatte von bis zu 50 Prozent. "Wir schließen" ist auf allen Schildern zu lesen. Wer reingeht, stellt fest: Die Rabattschilder sind in den Abteilungen fast überall zu sehen - bei Schuhen ebenso wie bei Taschen, Kosmetik, Bekleidung und Haushaltswaren.

Manch einer befürchtet beim Anblick der Reduzierungen und der sich leerenden Regale, dass das Kaufhaus nun deutlich eher als ursprünglich angekündigt seine Türen schließt. Das bestätigt Filial-Geschäftsführer Michael Stauber nicht. "Der Mietvertrag der Filiale läuft Ende des Jahres aus. Wann wir genau schließen, hängt davon ab, wie der Ausverkauf läuft."

Dass dieser schon Monate vorher beginnt, ist nach seinen Angaben der Größe des Hauses und dem großen Warensortiment geschuldet. Bis alles an den Mann gebracht ist, kann es eine Weile dauern. Zumal bei einem Kaufhaus dieser Größe viele Waren langfristig vorher geordert wurden. Nicht vorgesehen ist die Möglichkeit, übrig Gebliebenes an andere Filialen abzugeben: "Die Waren, die für unser Haus bestellt waren, werden auch in unserem Haus verkauft", sagt Stauber.

Die Stimmung in dem Kaufhaus ist - den Umständen entsprechend - gut. "Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter, die sehr professionell ihren Job machen. Das funktioniert hier hervorragend", so der Geschäftsführer. Insgesamt 158 Mitarbeiter sind von der Schließung der Filiale betroffen - für den größeren Teil von ihnen sind aber bereits Lösungen für die Zeit nach Dezember 2014 gefunden. Einige gehen in Rente oder erhalten Abfindungen, viele bekommen aber auch eine Perspektive in einer anderen Filiale im Umfeld.

Allein zwei weitere Kaufhof-Standorte gibt es in der unmittelbaren Umgebung - an der Schadowstraße und an der Königsallee. Beide liefen in der Vergangenheit erfolgreicher als das Haus an der Berliner Allee/Ecke Graf-Adolf-Straße. Das Umfeld dort habe sich über die Jahre stark verändert, und zwar nicht zugunsten des Standorts, hatte ein Kaufhof-Sprecher beklagt. So war das Kaufhaus als einziger größerer Einzelhändler übrig geblieben. Die Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Graf-Adolf-Straße bemüht sich zwar mit vielen Aktionen um den Standort - die Schließung des Kaufhofs dürfte jedoch einen spürbaren Rückschlag bedeuten.

Spannend für ISG und Anlieger ist die Frage, was nach der Schließung mit der Immobilie passiert. Ursprüngliche Pläne, aus dem Gebäude ein Outdoor- und Sporteinkaufszentrum ("The Rock") zu machen, sind inzwischen aufgegeben worden. Der Eigentümer, eine Kölner Immobiliengesellschaft, hat in den vergangenen Monaten aber betont, Gespräche mit möglichen Interessenten zu führen.

(RP)
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