Diskussion im Ausschuss Autofreier Sonntag stößt auf Zustimmung

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Stadtpolitik hat am Mittwoch über die Einführung des ersten autofreien Sonntags seit der Ölkrise 1973 diskutiert. Der Anregungsausschuss sieht den ADFC-Vorstoß einer Teilsperrung der City zu einem Großevent 2017 positiv.

 Im Dezember 1973 ließen die Düsseldorfer an einem Sonntag des Monats ihre Autos stehen.

Im Dezember 1973 ließen die Düsseldorfer an einem Sonntag des Monats ihre Autos stehen.

Foto: dpa

Eine Entscheidung war es noch nicht, aber zumindest gab es im Anregungs- und Beschwerdeausschuss schon mal parteiübergreifend positive Reaktionen auf die Idee des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für einen autofreien Sonntag.

Lerke Tyra, ADFC-Vorsitzende in Düsseldorf, machte in der Begründung zu ihrem Antrag klar, dass es nicht um eine komplette Sperrung der Stadt gehe, sondern um eine Teilsperrung der Innenstadt - "wie beim Marathon".

Thomas Großheinrich vom Amt für Verkehrsmanagement trug die rechtliche Voraussetzung vor. So sei nur eine Teilsperrung möglich, gekoppelt an ein Großereignis. Es müsse geklärt werden, wie weit es zum Beispiel Menschen, die sonntags arbeiten müssen, einschränkt. Zudem müssten die Organisatoren auch die Kosten tragen.

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Die Politik zeigte sich unter diesen Bedingungen überraschend einmütig offen. Die Grünen fordern einen solchen Tag seit längerem und freuten sich über das positive Signal von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). "Anlassbezogen zu einer geeigneten Veranstaltung in der Stadt ist das denkbar", sagte Andreas Auler (CDU). Jedoch müsse die Frage der Kosten geklärt sein. "Ein Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen muss aber verfügbar bleiben", nannte Bodo Schadrack (FDP) als weitere Bedingung. Einstimmig gab das Gremium dem zuständigen Verkehrsausschuss die Empfehlung, den ADFC-Vorstoß aufzugreifen und die Verwaltung bis Herbst ein Konzept erarbeiten zu lassen.

Einen Vorgeschmack auf eine sonntags für Autos gesperrte Innenstadt wird es zum NRW-Fest am 28. August geben - wegen der großräumigen Party zwischen Burgplatz und Hofgarten. Die FDP kritisiert das, weil es das Eröffnungswochenende der großen Publikumsmesse Caravan Salon ist und eine Million Besucher in der Stadt sind.

(dr)
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