Düsseldorf Autohändler verkauft Schrott-Polo

Düsseldorf · Die neue Besitzerin hatte kurz nach dem Kauf einen Unfall mit dem Wagen.

Ein Betrug mit lebensgefährlichen Folgen wird einem 40-jährigen Autoverkäufer vorgeworfen. Einen Kleinwagen, der während des Orkans "Ela" 2014 überflutet worden war, soll der Angeklagte einer Frau wenig später als normalen Gebrauchtwagen verkauft, schwere technische Mängel dabei verschwiegen und durch Tricks verheimlicht haben. Kurz danach war die Käuferin mit dem Wagen auf der Autobahn verunglückt. Die genauen Umstände prüft das Amtsgericht morgen ab 9 Uhr im Saal E.111. Auf eine Probefahrt mit dem 18 Jahre alten VW Polo hatte die Interessentin Anfang September 2014 verzichten müssen. Denn der Verkäufer gab laut Anklage an, die Sitze seien noch nass, weil der Innenraum frisch gereinigt worden sei. Von einem Wasserschaden soll der Angeklagte nichts gesagt haben. Die Frau kaufte das Auto trotzdem für 800 Euro - unter der Bedingung, dass der Verkäufer den Wagen noch durch die Hauptuntersuchung beim TÜV bringt.

Doch schon auf den ersten Kilometern mit ihrem neuen Gefährt bemerkte die Frau Probleme mit Kupplung und Getriebe. Dann kam es zum Unfall, bei dem das Bremssystem nicht funktionierte, das Fahrzeug gegen die Mittelleitplanke krachte und die Airbags nicht auslösten. Laut Anklage wusste der Händler, dass er ein schrottreifes Auto verkauft hatte. Um die TÜV-Untersuchung zu schaffen, hat er laut Kfz-Gutachter die Wasserschäden an dem Auto durch einen Trick verheimlicht. Weil die Warnleuchten für ABS und Airbags permanent leuchteten, hat er laut Anklage die beiden zugehörigen Kabel einfach abgeklemmt, auf diese Weise die Fahrtüchtigkeit des Autos vorgetäuscht und die Käuferin dadurch in Lebensgefahr gebracht.

(wuk)
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