Rheinbahn investiert in Ticketautomaten Automaten nehmen Scheine und Karten

Düsseldorf · Die Rheinbahn investiert über 4,4 Millionen Euro in 263 Ticketautomaten für ihre Straßen- und Stadtbahnen. Die Geräte nehmen jetzt auch Geldscheine, EC- und Kreditkarten an. Dazu kommen GiroGo, MasterCard oder VISA payWave.

Wer mit den Automaten nicht zurechtkommt, kann in den nächsten Wochen auf die Hilfe von Scouts hoffen.

Wer mit den Automaten nicht zurechtkommt, kann in den nächsten Wochen auf die Hilfe von Scouts hoffen.

Foto: Andreas Bretz

Das Bezahlen in den Stadt- und Straßenbahnen der Rheinbahn soll einfacher und komfortabler werden. Der Grund: Die neuen Ticketautomaten in den Bahnen nehmen zukünftig neben Münzgeld fast nun alle gängigen Zahlungsmittel an. Gestern stellte die Rheinbahn die neuen Geräte an der Haltestelle vor. 4,4 Millionen Euro investiert das Unternehmen in die insgesamt 263 Automaten, pro Gerät also mehr als 16.700 Euro.

Vorbei sein dürften dann die Zeiten, in denen man die Bahn gezwungenermaßen kostenfrei nutzen musste, weil das Kleingeld nicht zur Hand war. Zukünftig lässt sich auch mit Scheinen bezahlen. Allerdings erhält man das Wechselgeld in Münzen zurück. Wer also das Erwachsenen-Ticket A3 für 2,80 Euro - das im Übrigen meist verkaufte Ticket - mit einem größeren Geldschein zahlen möchte, bleibt weiterhin ohne Fahrschein. Kann der Automat nicht entsprechend wechseln, verweigert er von vorneherein die Annahme des Geldscheins. Der Ticketkauf über eine Handy-App, den die Rheinbahn als einer der ersten bundesweit eingeführt hat, bleibt.

Die neuen Automaten haben einen Touchscreen, über den alle Funktionen gewählt werden. Die silberfarbenen Knöpfe sind verschwunden. In den Bahnen werden die Automaten so tief angebracht sein, dass auch Rollstuhlfahrer und Kinder sie erreichen können. Der Bildschirm ist leicht geneigt, um möglichst blendfrei zu sein. Möglich ist es schon jetzt, an den neuen Automaten mit der EC-Karte zu zahlen.

"Die Zukunft ist das aber nicht", sagt Vertriebsleiter Reinhardt Rötgerkamp. "Die EC-Karte müssen Sie immer noch aus dem Portemonnaie holen. Die Zukunft ist das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy, per App und einem Chip." Das allerdings ist noch Zukunftsmusik. Um die Funktion anbieten zu können, müsse man zunächst aber Verträge mit den verschiedenen Finanzdienstleistern machen. Dies, so Rötgerkamp, wolle man erst nach dem Abschluss der Umbaumaßnahme angehen.

Bis aber alle Bahnen die neuen Automaten mit sich führen, wird es allerdings noch etwas dauern. Seit rund einer Woche gibt es einen Probelauf, genau genommen fünf. In fünf Bahnen wurden die Automaten zunächst installiert. Drei Wochen werden diese ausgesuchten Bahnen begleitet von Mitarbeitern der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD), von sogenannten Scouts. Elf Fahrgastbegleiter der ZWD wurden dafür geschult.

Die grundlegende Idee dabei: Die Scouts schauen sich an, wie die Kunden mit dem neuen Automaten klarkommen. Gibt es dann Probleme, stehen sie mit Rat und - wenn nötig - mit Tat zur Seite. Überdies befragen sie die Fahrgäste, wie sie die Bedienmöglichkeit einschätzen.

Von den Berichten dieser Scouts verspricht sich die Rheinbahn die Möglichkeit, noch einmal Fehler zu erkennen und zu beheben. Sowohl Korrekturen der Hard- wie auch der Software sollen noch möglich sein. Erst danach sollen alle Bahnen nach und nach ausgerüstet werden. Geplant ist, dass ab Mitte Februar der Serieneinbau startet. Zunächst in den Stadtbahnen älterer Bauart.

Dabei rüstet eine Fremdfirma jeden Tag ein Fahrzeug mit einer Halterung aus, danach baut die Zentralwerkstatt der Rheinbahn die Automaten der Firma "ICA Traffic" aus Dortmund ein und sorgt für die Anbindung des Hintergrundsystems, damit die Abrechnungsprozesse laufen. Im Anschluss folgt der Einbau in die restlichen Stadtbahnen. Lediglich die neueren Niederflurbahnen werden direkt mit den neuen Automaten an Bord geliefert. Bis alle Bahnen umgerüstet sind, kann es also Herbst werden.

(RP)
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