Düsseldorf Bahn will im Volksgarten bauen

Düsseldorf · Für den neuen Regionalzug RRX muss die Bahn zusätzliche Gleise legen. Dafür sollen 2000 Quadratmeter des Volksgartens wegfallen. Die Anwohner in der Innenstadt können auf deutlich mehr Lärmschutz hoffen.

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Foto: dpa

Für den neuen Regional-Schnellzug Rhein-Ruhr-Express (RRX) will die Bahn die Nord-Süd-Strecke durch die Innenstadt auf durchgehend sechs Gleise verbreitern - und dafür auch in den Volksgarten bauen. Auf dem Stück zwischen Auf'm Hennekamp und Emmastraße soll die Strecke um sechs Meter in den Park verbreitert werden. Insgesamt will das Unternehmen 2000 Quadratmeter der städtischen Parkanlage nutzen. Für die Arbeiten will die Bahn vorübergehend einen weiteren sechs Meter breiten Streifen im Park nutzen. Damit würde die Baustelle - mit der erst in einigen Jahren zu rechnen ist - ungefähr bis zum Weg auf der Nordseite ragen.

Projektleiter Michael Kolle zufolge ist das Vorhaben bereits mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Der Bahn ist es laut Kolle gelungen, den Eingriff in den Park durch verbesserte Planung im Vergleich zu ersten Entwürfen zu minimieren. Eine weitere Verkleinerung sei nicht möglich. "Wenn man den RRX haben will, kann man darauf nicht verzichten", sagt Kolle.

Düsseldorf: Bahn will im Volksgarten bauen
Foto: RRX

Der neue Regional-Schnellzug soll die Großstädte an Rhein und Ruhr besser verbinden. Zum Beispiel soll er vier Mal in der Stunde ein RRX zwischen Düsseldorf und Köln verkehren - bislang gibt es nur zwei Fahrten. Dadurch soll der RRX das überlastete Netz vor allem im Berufsverkehr entlasten. In der Düsseldorfer Kommunalpolitik wird der Bau deshalb begrüßt.

Für das Großprojekt sind allerdings zahlreiche Umbauten nötig. Düsseldorf trifft es dabei besonders, weil die Strecke an vielen Stellen verbreitert werden muss. Die Bahn will die Öffentlichkeit in einem frühen Stadium einbinden und stellt die Planungen in verschiedenen Teilstücken vor. Morgen gibt es eine Info-Veranstaltung für den Teil zwischen den S-Bahn-Haltestellen Am Wehrhahn und Eller-Süd.

Die Anwohner in diesem Bereich sollen vom RRX-Bau deutlich profitieren. Denn weil die Bahn die Strecke erweitert, muss sie auf dem gesamten Teilstück Lärmschutz nach aktuellen Grenzwerten schaffen - bislang gibt es den auf dem acht Kilometer langen Abschnitt durch die Innenstadt nicht, obwohl die Strecke intensiv befahren wird.

Die Bahn geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass 18 000 Haushalte an der Strecke mit zu viel Lärm belastet werden. Sie will deshalb bis zu vier Meter hohe Lärmschutzwände an beiden Seiten der Gleise errichten. Außerdem sollen auf Teilen der Strecke die Gleise zur Lärmminderung speziell geschliffen werden ("Besonders überwachtes Gleis"). Für rund 6000 Haushalte reicht dieser Schutz nicht aus - sie sollen dichtere Fenster auf Kosten des Bundes erhalten.

Die Bahn wird die Details morgen im Gerhart-Hauptmann-Haus vorstellen. Dabei soll es zwischen 14 und 18 Uhr stündlich einen Vortrag und darüber hinaus "Marktstände" zu Themen wie Lärmschutz geben.

(RP)
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