Düsseldorf Bankenpräsident: Zinstief führt zu Marktbereinigung

Düsseldorf · Die aktuelle Niedrigzinsphase wird dazu führen, dass ein Teil der Kreditinstitute auf Dauer vom Markt verschwinden wird. Diese Einschätzung vertrat gestern Abend Jürgen Fitschen als Gastredner beim Parlamentarischen Abend der Bankenvereinigung NRW. Fitschen, der als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken sprach, erklärte, dass die Geldhäuser in der aktuellen Situation nur zwei Möglichkeiten hätten: Sie könnten entweder die Preise erhöhen oder die Kosten senken. Doch die Möglichkeiten der Kostensenkung seien begrenzt, "und der Ausfall der Erträge können einige irgendwann nicht mehr kompensieren". Die derzeit niedrigen Zinsen seien nicht die Lösung für die Probleme Europas, sondern sie verschafften der Politik nur mehr Zeit, diese Probleme zu lösen. "Aber der Zeitpunkt, zu dem die Zinsen dann wieder steigen, wird für einige Banken zu spät kommen", prophezeite Fitschen.

Der Bankenpräsident bezeichnete die Digitalisierung als "Chance und Herausforderung" für die Geldbranche und räumte gleichzeitig ein: "Da haben wir noch Nachholbedarf."

(gw)
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