Von Düsseldorf nach Hannover Barbara Havliza ist neue niedersächsische Justizministerin

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Richterin Barbara Havliza (59) ist die neue Justizministerin in Niedersachsen. Sie wurde schon in der vergangenen Woche für die CDU in die neue Regierung unter Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) berufen.

 Richterin Barbara Havliza (Archivbild)

Richterin Barbara Havliza (Archivbild)

Foto: dpa, fg lof

Havliza hat bislang den Sechsten Strafsenat am Düsseldorfer Oberlandesgericht geleitet, der ausschließlich mit Staatsschutz-Fällen betraut ist. Derzeit verhandelt der Senat den Prozess gegen die drei mutmaßlichen Altstadt-Terroristen, die einen Bombenanschlag auf die Düsseldorfer Innenstadt geplant haben sollen. Bekannt geworden waren die Pläne im Februar 2016, als sich Saleh A. der Hauptangeklagte in Paris den Behörden gestellt hatte.

Am Mittwoch wird in dem Prozess erstmals Winfried van der Grinten den Vorsitz im Prozess übernehmen. Der Terror-Prozess wird dadurch nicht beeinträchtigt. Genau für solche Fälle wurde zu Beginn des Verfahrens ein Ersatzrichter berufen.

Havliza kommt ursprünglich aus Niedersachsen und kam 2007 nach Düsseldorf. Sie hat am OLG viele spektakuläre Fälle verhandelt, darunter der Prozess gegen die Mitglieder der "Lohberger Brigade" und gegen Frank S., den Reker-Attentäter. Havliza ist für ihren zugewandten und direkten Umgang mit den Angeklagten bekannt.

Im Prozess gegen Frank S. hatte das Zusammenspiel von Richterin und Angeklagtem oft sogar etwas Rührendes. S. zollte ihr stets Respekt, sie erklärte ihm geduldig Einzelheiten des Verfahrens. "Wärmende Ansprache" hat sie selbst das bezeichnet. Auf diese Weise erlangte sie oft das Vertrauen der Angeklagten. Auch im Prozess gegen Saleh A., Hamza C. und Mahood B. führte das häufig dazu, dass die Angeklagten mehr von sich preisgaben, als sie ursprünglich wollten. Der Hauptangeklagte ließ er dann über seine Anwälte zuletzt auch alles Gute ausrichten.

(heif)
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