Düsseldorf BASF streicht fast jede zehnte Stelle - Sozialplan wird verhandelt

Düsseldorf · Große Teile der Forschung werden nach Ludwigshafen verlagert. 116 Jobs fallen weg, 27 neue sollen im Gegenzug geschaffen werden.

Der Chemiekonzern BASF will an seinem Standort im Düsseldorfer Stadtteil Holthausen massiv Stellen abbauen. "Die Neuausrichtung des Standorts führt zu einem Abbau von insgesamt 116 Stellen", sagte eine Sprecherin des Ludwigshafener Konzerns. Rund 1200 Mitarbeiter arbeiten dort. Erklärtes Ziel sei es, gemeinsam mit dem Betriebsrat für alle betroffenen Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden, so die Sprecherin weiter. Außerdem sollen neue Jobs geschaffen werden. "Die 27 neuen Stellen sollen nach Möglichkeit mit Mitarbeitern besetzt werden, deren Stellen entfallen. Außerdem ist geplant, älteren Mitarbeitern ein vorzeitiges Ausscheiden zu ermöglichen. So könnten betroffene Mitarbeiter den Arbeitsplatz derjenigen Kollegen übernehmen, die dieses Angebot annehmen", sagte die Sprecherin weiter. Bereits vergangene Woche waren die Gespräche für einen Sozialplan aufgenommen worden.

Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten am Standort Düsseldorf ist die anwendungsnahe Entwicklung sowie die Prozessoptimierung der Produktion von kosmetischen Inhaltsstoffen. Diese Aktivitäten sollen in Düsseldorf bleiben und werden in die Geschäftseinheit für kosmetische Inhaltsstoffe integriert. Die klassischen Forschungsaktivitäten in Düsseldorf werden dagegen bis Ende 2017 eingestellt und mit den bereits vorhandenen Aktivitäten in Ludwigshafen - dem Hauptsitz des Chemiekonzerns - zusammengeführt.

Eine neue Organisationsstruktur und andere Prozesse sollen dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken. Betriebe mit ähnlichen Anforderungen und Abläufen werden in vier Produktionseinheiten ("Cluster") gebündelt.

Versöhnliche Töne kommen von der Gewerkschaft. "Wir haben großes Verständnis und begrüßen sehr, dass die lokale Geschäftsführung den Produktions-Standort Holthausen innerhalb des BASF-Konzerns wettbewerbsfähig machen möchte. Nur wenn wir uns dem globalen Wettbewerb stellen, können wir zukunftsfähig sein. Gleichzeitig bedauern wir sehr, dass die Forschungsaktivitäten am Standort Düsseldorf eingestellt werden und nur noch Aktivitäten wie die anwendungsnahe Entwicklung und Prozessoptimierung der Produktion in Düsseldorf verbleiben", teilte Oliver Hecker, Bezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE, jetzt mit.

(tb.)
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