Kompromiss in Düsseldorf gesucht Ärgernis auf der Kö - Baum drückt gegen Brunnen

Düsseldorf · Zwei Platanen drücken auf den Tritonenbrunnen auf der Düsseldorfer Kö. Noch immer ist nicht klar, wer weichen muss.

 Die Platane auf der Westseite der Kö drückt auf die Balustrade des Tritonenbrunnens. Das beschäftigt seit Jahren die Ämter.

Die Platane auf der Westseite der Kö drückt auf die Balustrade des Tritonenbrunnens. Das beschäftigt seit Jahren die Ämter.

Foto: Andreas Bretz

Alte Bäume genießen Schutz. Alte Kunstwerke auch. Aber was ist schützenswerter? Über diese Frage streiten seit Jahren zwei Düsseldorfer Ämter. Nun könnte sich endlich eine salomonische Lösung anbahnen - oder auch nicht.

Auslöser des Streits ist der 1902 fertiggestellte Tritonenbrunnen an der Kö. Der besteht nicht nur aus dem Flussgott, der in der Mitte des Kö-Grabens einen Fisch aufspießen will. Zu der Gruppe gehören auch kleinere Brunnen an den Ecken und eine Balustrade, die sich einige Meter entlang der Kö fortsetzt.

Neben der Balustrade stehen auf beiden Seiten Platanen. Auch die prächtigen Bäume haben schon Jahrzehnte an der Kö verlebt. Das Problem: Sie rücken dem Brunnen immer näher. Besonders bedenklich ist die Situation auf der Westseite. Dort ist die Platane schief gewachsen und drückt bereits auf die Steinvase, die die Balustrade ziert.

Zur Sicherheit hat die Stadt vor Jahren einen Zaun aufstellen lassen. Der ist hässlich und verärgert deshalb die Kö-Anlieger. Die Stadt kündigt schon für Herbst 2013 ein Gutachten an, um die Sache zu klären, gebracht hat das offenbar wenig. Nun ist inzwischen der Brunnen gereinigt worden, bald soll er saniert werden. In die Frage Bäume gegen Brunnen kommt keine Bewegung.

Die Lage wird nicht leichter dadurch, dass die Interessen von Baum und Brunnen von verschiedenen Ämtern vertreten werden. Hüterin der Kunstwerke ist das Amt für Gebäudemanagement. Die Denkmalschützer sind der Ansicht, dass die Bäume einst falsch gesetzt worden sind - und entfernt werden sollten. Für den Schutz des Grüns ist das Gartenamt zuständig. Dort hat ein Gutachter festgestellt, dass die Platanen noch 30 bis 40 Lebensjahre vor sich haben - und sich ihr Erhalt deshalb lohnen würde.

Weil sich der Konflikt offenbar nicht lösen lässt, möchte man nun einen Kompromiss finden: "Ziel ist die denkmalgerechte Sicherung der Balustrade bei gleichzeitigem Erhalt der Bäume", heißt es. Nur: Wie soll das gehen? Dazu gibt es noch keine Infos. Ob es überhaupt klappt, so heißt es, sei nicht sicher. Man befinde sich in "verwaltungsinterner Abstimmung". Ob die Wochen, Monate oder Jahre dauert, ist unklar.

Möglich, dass die Platane den Konflikt vorher für sich entscheidet: Die Balustrade neigt sich immer stärker in Richtung Wasser.

(arl)
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