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Düsseldorf Baumspenden: Bürger wollen mitreden

Düsseldorf · Das Sturmtief Ela hat vor allem auch in Düsseldorf viele Bäume zerstört. Die Spendenaktion zur Wiederaufforstung war denn auch Thema bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post am Zoopark. Acht Bürger meldeten sich als Baumpaten, viele spendeten vor Ort. Am Ende kamen 5500 Euro in bar oder als Zusagen zusammen.

RP-Lokalchef Uwe-Jens Ruhnau (2.v.l.) und RP-Mitarbeiterin Laura Ihme (l.) im Gespräch mit Gabriele Berndt (Bürgerverein Zoo, 4.v.l.) und Bezirksvorsteher Uwe Wagner.

RP-Lokalchef Uwe-Jens Ruhnau (2.v.l.) und RP-Mitarbeiterin Laura Ihme (l.) im Gespräch mit Gabriele Berndt (Bürgerverein Zoo, 4.v.l.) und Bezirksvorsteher Uwe Wagner.

Foto: Schaller,Bernd

Manche wollen ganz schnell helfen. Ute Beyll zum Beispiel: Bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post am Zoopark legt sie zunächst 600 Euro für eine Baumspende auf den Tisch, dann noch einmal 200 Euro zusätzlich. "Vielleicht wird es ja gleich ein größeres Exemplar", sagt sie. Die Spendenbereitschaft ist ohnehin groß am Samstagmorgen. Axel Lubiewski kommt mit Stefanie Eller, die Sohn Oscar auf dem Arm hält. "Wir wohnen hier und sind oft mit unserem Kind im Park. Darum wollen wir einen Baum spenden", sagt das Paar.

Claudia Busse ist mit ihrem Mann vor Ort, auch sie spendet einen Baum. "Wir haben den Park 20 Jahre genossen, jetzt müssen wir helfen." Insgesamt 600 Euro steuert auch DEG-Urgestein Walter Köberle für eine Baumpatenschaft bei. Er wohnt mit seiner Frau Gabriele seit 40 Jahren am Zoopark. Inge und Jürgen Pleis fragen, ob sie auch einen Baum für den Schillerplatz spenden können. Das ist natürlich möglich, der Wunsch wird von der RP an das Gartenamt weitergeleitet. Die Spendenkampagne "Neue Bäume für Düsseldorf" von Stadt und Rheinische Post Mediengruppe gilt für das ganze Stadtgebiet.

Noch immer mit Aufräumarbeiten beschäftigt

Mehr als 100 Menschen diskutieren an diesem Samstag an der Ecke Brehm-/Graf-Recke-Straße über den Zustand und die Zukunft des Zooparks. Bezirksvorsteher Uwe Wagner (SPD) ist da, vom Bürgerverein Zoo Gabriele Berndt, Bürgermeister Günter Karen-Jungen (Grüne) und RP-Chefredakteur Michael Bröcker sind ebenfalls gekommen. Sehr wichtig ist den Bürgern, dass sie erfahren, was mit ihren Spenden genau geschieht.

Manfred Otto, Abteilungsleiter für Gartenanlagen bei der Stadt, nimmt den Wunsch auf, dass jedem Baumpaten ein konkreter Baum zugeordnet wird. Angesichts von fast 160 zerstörten Bäumen allein im Zoopark, die nach dem Orkan "Ela" vom Pfingstmontag ersetzt werden müssen, dürfte das kein Problem sein. Auf der Wunschliste stehen am Samstag Robinien, Eichen, Magnolien, auch nach weniger pflegeintensiven Bäumen wird gefragt. Welche Baumart es am Ende genau wird, ist den meisten jedoch egal. "Mir geht es darum, dass ich meinen Enkeln im Park zeigen kann, welcher Baum unserer ist", betont Jutta Manzo.

Der Zustand des großen Stadtteilparks wird jedoch ebenso kritisiert — auch für die Zeit vor dem Sturm. Bettina Rhode bemängelt, der Park sei schlecht gepflegt worden, auch jetzt hätte man gleich manches besser machen können. "Da liegen auf blühenden Büschen immer noch ganze Äste, das muss doch nicht sein." Hilde Knoll findet die Kritik überzogen. "Es wird doch überall gearbeitet, ob in den Grünanlagen oder am Rhein."

Otto verspricht, man werde sich in der kommenden Woche um die Angelegenheit kümmern, das Amt habe im Zoopark noch mehrere Arbeiter im Einsatz. Der Beamte bitte die Bürger um Verständnis: "Wir sind immer noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Stadt hat 42 externe Firmen mit Aufträgen versehen." Mehr Rücksicht bei den Arbeiten hätte sich jedoch Axel Lubiewski gewünscht. "Hier sind die Lkw kreuz und quer über die Wiesen gefahren, haben am Wochenende sogar auf ihnen geparkt."

Viele gegen bunten Park

Wie geht es mit dem Zoopark weiter? In Kürze soll ein Fachbüro ein Konzept entwickeln, Bezirksvertretung und Bürger sollen beteiligt werden. Der aktuelle Vorschlag, mehr Blüten in den Park zu bringen, stößt bei der Mobilen Redaktion auf ein geteiltes Echo.

Bezirksvertreterin Annelies Böcker (CDU) fordert sie unbedingt. "Es ist doch schön, wenn man den Verlauf der Jahreszeiten im Park mitverfolgen kann." Manfred Otto fasst nach zwei Stunden Diskussion zusammen: "Ich bin überrascht. Die meisten Bürger sind gar nicht so sehr für den bunten Park, sondern bevorzugen als Vorbild den englischen Landschaftsgarten — mit seinen Perspektiven und der heilen Welt, in der die Natur abgebildet wird."

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