Düsseldorf Benrather besichtigen ihre Gaslaternen

Düsseldorf · Nur zwei Handvoll Interessierte nahmen am Rundgang der Gaslicht-Initiative teil.

Es war wohl auch den niedrigen Temperaturen geschuldet, dass gestern Abend nur rund zwei Handvoll Interessierte der Einladung der "Initiative Düsseldorfer Gaslicht" und dem "Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz" zum Gaslichtspaziergang durch Benrath gefolgt waren. An vielen Ecken in dem Stadtteil gibt es noch Gaslicht. Allen voran in der Fußgängerzone, in der die ältesten Exemplare stehen. Vor allem die dreiarmigen Gaskandelaber, Typ Alt-Düsseldorfer aus dem Jahr 1850, die rund um den Platz vor der Kirche St. Cäcilia angeordnet sind, ließ das Herz der Mitglieder der Gaslicht-Initiative vor Freude schier hüpfen. Für Künstler "Andy Gasketeer" ist die Diskussion über den Gaslicht-Erhalt mehr als nur eine etwa über die unterschiedliche Lichtfarbe von Gas und LED: "Es geht um Lichtkultur. Und davon können wir nicht genug haben"

Dabei könnte es sogar sein, dass die Gaslaternen aus der Fußgängerzone keine Zukunft haben. Denn die Benrather Einkaufsmeile gehört nicht zu den Erhaltungszonen, und bislang hat sich wissentlich keine Anwohner- oder Händlerinitiative gemeldet, die sich für den Erhalt stark gemacht haben. Die Bürger waren aufgefordert, bis zum 9. Dezember Zonen oder Straßenzügen zu melden, in denen Gaslicht erhalten bleiben soll. Nach einem Beschluss des Stadtrates aus dem Dezember 2015 sollen mindestens 4000 der rund 14.300 Gaslaternen im Stadtgebiet erhalten bleiben; der Rest soll ausgetauscht werden. Ein Unding für die Anhänger der Gaslicht-Initiative. Bis zum Sommer will die Stadt die Vorschläge bewerten. Benraths Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf hatte im Zuge der Diskussion darauf verwiesen, dass vor einer endgültigen Entscheidung, ob ganze Straßenzüge von Gas- auf LED-Laternen umgerüstet werden, die Bezirksvertretung involviert wird.

Dass Gaslaternen gar nicht solche Energieverschwender sind, veranschaulichte Gasketeer mit seinem Experiment "Gaslaterne to go." Eine mobile Leuchte hatte er kurzerhand an einen Gaslieferanten angeschlossen; woraus dieser genau bestand, blieb in seinem Rucksack verborgen.

Von der Hauptstraße aus ging es über die Paulistraße ins Musikantenviertel. Denn es galt einen Blick auf die unterschiedlichesten Formen der im Stadtbild vorhandenen Gaslaternen zu werfen. Denn wer hätte gedacht, dass die Varianten an der Paulistraße, die aus den 1950er Jahren stammen, auch mit Gas betrieben sind. Georg Schumacher von der Gaslicht-Initiative lenkte den Blick der Spaziergänger darauf, wie viel heller doch diese Laternen im Vergleich zu den elektrischen Laternen entlang der Heubesstraße leuchteten.

(RP)
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