Düsseldorf Berliner Polizist beschimpft Politesse

Düsseldorf · Aussagen von Polizisten werden vor Gericht selten bezweifelt. Eine Ausnahme machte jetzt aber eine Amtsrichterin. Sie verhängte 1000 Euro Strafe wegen Beleidigung gegen einen Berliner Polizisten. Laut Schuldspruch hatte der Beamte (26) bei einer Düsseldorf-Visite erst als Falschparker auf sich aufmerksam gemacht, sich dann mit einer Mitarbeiterin des Ordnungsamts angelegt und die Frau als "Schlampe" beschimpft.

Der Ordnungshüter hat das heftig bestritten. Als er Anfang des Jahres frühmorgens nahe der Eiskellerstraße sein Auto im absoluten Halteverbot anhielt, war er von einer Streife der Verkehrsüberwachung mehrfach ermahnt und weggeschickt worden. Das gab er zu. Notgedrungen habe er "halt eine Runde gedreht" - und dann dort gleich wieder verkehrsbehindernd angehalten. Ein städtischer Mitarbeiter habe ihn deshalb als "geistig minder bemittelt" tituliert.

Aber dessen Kollegin im Gegenzug beleidigt zu haben, bestritt der Polizist . So sicher wähnte er sich offenbar, dass er gegen eine Strafe von 600 Euro sogar Einspruch einlegte. Dabei erlebte er jedoch eine Überraschung. Die Richterin glaubte nicht ihm, sondern folgte der Anzeige des Ordnungsamts und erhöhte die Strafe auf jetzt 1000 Euro.

(wuk)
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