Düsseldorf Betrug mit dreistem Trick? - Freispruch

Düsseldorf · Hat die Justiz sechs Jahre nach einem dreisten Betrug womöglich den Falschen angeklagt? Das war beim Amtsgericht gestern nicht sicher auszuschließen, ein 47-jähriger Verdächtiger wurde daraufhin freigesprochen. Laut Anklage soll der Mann sich 2009 in Internetforen gemeldet und drei privaten Wohnungsverkäufern vorgemacht haben, er sei zum Kauf bereit. Zu den Treffen in Hotels brachte er allerdings kofferweise angebliche Euroscheine in Millionenhöhe mit, die allesamt schwarz eingefärbt waren. Mittels spezieller Chemikalien sei er jedoch in der Lage, sämtliche Scheine wieder zu reinigen, soll er gesagt haben. Um die nötigen Bleichmittel zu kaufen, sollten ihm die Opfer kurzfristig zwischen 4500 und 7000 Euro vorstrecken.

Zwei der Wohnungsverkäufer sind rechtzeitig abgesprungen und nicht auf die als "Wash-Wash-Trick" bekannte Betrugsmasche hereingefallen. Doch ein Ehepaar zahlte 4500 Euro für den angeblichen Chemikalien-Kauf - und erlitt einen Totalverlust. Sechs Jahre danach waren sich beide nicht mehr sicher, ob der jetzt angeklagte 47-Jährige wirklich der Täter von damals war. Ein Zeuge gab sogar an, der Angeklagte sehe dem rührigen Geldwäscher nicht mal ähnlich. Unter diesen Umständen hat auch die Staatsanwältin gestern einen Freispruch für den 47-Jährigen beantragt.

(wuk)
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