Trickbetrug in Düsseldorf Die fiesen Methoden der falschen Polizisten

Düsseldorf · Betrüger haben vor allem Senioren im Visier, die sie am Telefon in Angst und Schrecken versetzen. Die neueste Masche: Sie rufen als Polizisten bei Menschen an und bedrängen sie, ihnen Geld und Wertsachen auszuhändigen.

Das sind die dreisten Maschen der Betrüger
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Das sind die dreisten Maschen der Betrüger

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Foto: dpa, Marc Müller

Die Täter sind geschult darin, Leute am Telefon unter Druck zu setzen: Die Polizei hat Hinweise darauf, dass die so genannten 110-Betrüger aus der Szene der Gewinnspiel-Abzocker kommen, die seit Jahren ihr Unwesen treiben. Die aktuelle Masche aber ist ungleich lukrativer, über eine halbe Million Euro erbeuteten die Täter in diesem Jahr in Düsseldorf, allein vorige Woche mehr als 50.000 Euro bei drei Opfern. Vor allem Senioren sollten sich deshalb unbedingt mit dem Thema befassen, und damit, wie sie sich schützen können.

Der erste Schritt Der Senior erhält einen Anruf, angeblich von der Polizei. Oft ist durch einen technischen Trick die 110 im Display zu sehen, gerissene Täter lassen die Nummer der örtlichen Polizei (0211 8700) erscheinen.

Empfohlene Reaktion Legen Sie auf. Wollte wirklich die Polizei etwas von Ihnen, wäre gar keine Nummer im Display zu sehen. Schon gar nicht die vom Notruf.

Die Legenden Bekannt sind mehrere Varianten. Häufig ist diese: Der angebliche Polizist ist gerade an einem Tatort, hat dort Ihre Adresse gefunden. Jetzt beschuldigt er erst Sie, mit den angeblichen Einbrechern unter einer Decke zu stecken, macht Ihnen dann Angst, in dem er behauptet, bei Ihnen stünde ein Einbruch unmittelbar bevor. Dann lässt er einen "Kollegen" Ihr Geld und Wertsachen "in Sicherheit" bringen.

Variante Eins: Wenn Sie darauf nicht hereingefallen sind, meldet sich jemand vom Landes- oder Bundeskriminalamt, sagt Ihnen, dass die örtliche Polizei in eine geheime Ermittlung nicht eingebunden ist und deshalb nichts von den Anrufen wusste. Der falsche Kollege, der dann Ihr Geld abholen soll, bringt Ihnen als scheinbare Legitimation auch noch ein Formular mit, in dem Sie sich zur Verschwiegenheit verpflichten und inoffizieller Mitarbeiter bei den Ermittlungen werden.

Variante Zwei: Der falsche Polizist am Telefon behauptet, Ihre Bank sei in ein Korruptionsverfahren verwickelt, Ihr Sachbearbeiter bediene sich an Ihren Konten. Aus Mitleid und gegen seine Dienstpflicht will er Sie angeblich warnen. Sie sollen dann ihr Vermögen von der Bank abholen und zuhause verstecken - bei der Verstecksuche berät dann wieder ein hilfreicher Kollege.

Empfohlene Reaktion Lassen Sie sich nicht verunsichern. Diese und ähnliche Geschichten sind Räuberpistolen, passieren bei wirklichen Ermittlungen der Polizei niemals. Legen Sie auf, wählen Sie die 110 und informieren Sie die echte Polizei. Die kennt jeden dieser Tricks.

(RP)
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