Unfall in Düsseldorf Zweijähriger nach Sturz aus dem vierten Stock in Lebensgefahr

Düsseldorf · Im Düsseldorfer Stadtteil Garath ist ein zweijähriger Junge aus einem Fenster im vierten Stock gefallen. Er kam mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Polizei geht bisher nicht von einem Fremdverschulden aus.

Eine Stunde nach dem, was ein Polizeisprecher später als "tragischen Unfall" bezeichnete, herrschte in dem Wohngebiet in Garath Nordost bereits wieder Mittagsfriede. Kinder spielten auf der Straße, als wäre nichts gewesen. Dabei war erst kurz zuvor, etwa gegen 13.45 Uhr, ein zweijähriger Junge mit dem Rettungswagen abtransportiert worden.

Das Kind war aus dem Fenster einer Wohnung im vierten Stock abgestürzt, wie die Feuerwehr bestätigte. Der Notarzt und ein Team von Sanitätern wurde verständigt, der Junge schließlich in die Kinderklinik "Schloßmannhaus" gebracht, die zum Universitätsklinikum gehört. Man habe sich für die "maximale Versorgung" entschieden, so die Feuerwehr, weil der Notarzt sofort die lebensbedrohlichen inneren Verletzungen des Kindes erkannt habe. "Auch ein Trauma des Kopfes konnte nicht ausgeschlossen werden."

Die Polizei bezeichnete seine Verletzungen als "sicherlich lebensbedrohlich", teilte am Nachmittag jedoch mit, der Zustand des Kindes sei stabil. Am frühen Abend hieß es von der Feuerwehr, laut den behandelnden Ärzten könne zur Zeit noch keine gesicherte Aussage über den Zustand des Kindes gegeben werden. Mit einer verwertbaren Prognose sei erst im Laufe des Samstags zu rechnen.

Es gebe derzeit noch keine Hinweise auf ein Verbrechen, sagte ein Polizeisprecher. Der kleine Junge, der im Juli drei Jahre alt wird, sei offenbar aus einem offen gelassenen Fenster gefallen. Der Vater des Jungen habe sich zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung befunden.

Im vergangenen September war ein 16 Monate altes Mädchen in Bilk in den Tod gestürzt. Es war ebenfalls aus dem vierten Stock — und damit aus mehr als zwölf Metern Höhe — gefallen und wenig später an seine Verletzungen gestorben. Nur eine Woche später hatte ein dreijähriger Junge einen Sturz aus der zweiten Etage ohne lebensgefährliche Verletzungen überstanden.

Der Polizeisprecher warnte eindringlich davor, Fenster aufzulassen, wenn sich kleine Kinder in der Wohnung befänden. Stürze seien eine häufige Todesursache besonders bei Kleinkindern. "Kinder erkennen eine Sturzgefahr einfach nicht." Selbst gekippte Fenster seien ein Risiko, wenn sie nicht abschließbar seien.

(hpaw)
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