Düsseldorf Hells-Angels-Mitglieder nach Erpressung in U-Haft

Düsseldorf · Sie schlugen ihre Opfer und forderten mehrere Tausend Euro: Nun wurden die brutalen Erpresser, drei Männer aus Düsseldorf, festgenommen. Ein 24-Jähriger und ein 38-Jähriger stammen aus dem Rockermilieu.

 Wegen Erpressung wurden drei Männer aus Düsseldorf festgenommen. Zwei davon gehören zu der Rocker-Gruppe "Hells Angels".

Wegen Erpressung wurden drei Männer aus Düsseldorf festgenommen. Zwei davon gehören zu der Rocker-Gruppe "Hells Angels".

Foto: dpa, Ronald Wittek

Es ging um Geld: Einen fünfstelligen Betrag sollen zwei Mitglieder der Hells Angels gemeinsam mit einem Komplizen von einem Düsseldorfer verlangt haben. Einen Grund dafür gab es nicht, stattdessen am 7. Juli einen Hinterhalt, in den der Mann in Rath gelockt und in dem er zusammengeschlagen wurde. Wenn er nicht binnen einer Woche die geforderte Summe zahle, werde er mit weiteren Repressalien rechnen müssen, sollen ihm die Schläger erklärt haben.

Der Düsseldorfer, zu dem die Polizei aus Opferschutzgründen keine weiteren Angaben macht, wandte sich stattdessen an die Kripo. Die fand heraus, dass seine Geschichte offenbar stimmt und später weitere Beweise gegen einen 38-jährigen Hells Angel, einen 24-jährigen Anwärter der Bande und einen weiteren 24-Jährigen. Alle drei wurden vor zwei Wochen in Pempelfort, Eller und Oberkassel festgenommen, zwei sind inzwischen in U-Haft. Nur der Komplize, der offenbar dem Rockerclub nicht angehört, ist unter Auflagen frei. Ob die 45 000 Euro, die die Polizei in der Wohnung des 38-Jährigen fand, aus einer Straftat stammen, werde noch ermittelt.

Es ist seit Monaten der erste bekanntgewordene Vorfall mit Beteiligung krimineller Rocker in Düsseldorf. Nach einer bewaffneten Auseinandersetzung, bei der in der Silvesternacht auch ein unbeteiligter Altstadtgast durch einen Schuss verletzt worden war, hatte die Polizei mit massiver Präsenz und verschärften Kontrollen die Lage in den Griff bekommen. "Wir machen denen das Leben schwer", heißt es aus Ermittlerkreisen. Die konsequente Linie habe auch dazu geführt, dass die Szene, die ihre Clubheime eher außerhalb Düsseldorfs habe, derzeit in der Stadt eher selten auftauche. Die Gefahr eines Rockerkrieges in Düsseldorf, der im Frühjahr als nicht unwahrscheinlich galt, sei zurzeit wohl gebannt, sagte ein Ermittler unserer Redaktion.

Polizei geht gegen Rocker-Aufmarsch in Düsseldorf vor
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Dass Urteil aus Karlsruhe, dass den Mitgliedern von Rockerclubs wieder erlaubt ihre Vereinsembleme zu zeigen, stößt bei der Düsseldorfer Polizei auf wenig Verständnis. "Es ist nicht gut, wenn die Rocker ihre Kutten wieder tragen und so durch martialisches Auftreten vermeintliche Macht demonstrieren können", heißt es.

(ots)
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